Kinderwunsch vs. Klimakrise

Von Melody HansenMisch PautschLex Kleren

Die Zukunft der Menschheit sieht düster aus. Weltweit bekommen wir die Folgen des Klimawandels schmerzhaft zu spüren. 2021 dominierten neben der Pandemie Überschwemmungen, Hitzewellen und Waldbrände die Nachrichten. Von der Verantwortung, ein Kind in diese Welt zu setzen.

Das globale Klimasystem verändert sich. Das wird es auch weiterhin tun – selbst wenn wir es schaffen, die weltweiten Emissionen in den kommenden Jahren drastisch zu reduzieren. Ein Kind, das 2020 geboren wurde, erlebt der Wahrscheinlichkeit nach und laut aktuellem Stand (also wenn wir so weitermachen wie bisher) rund doppelt so viele Waldbrände, dreimal so viele Überflutungen, dreimal so viele Ernteausfälle und siebenmal so viele Hitzewellen, wie etwa seine Großeltern, die 1960 zur Welt kamen. Von allen individuellen Aktionen, die ein Mensch gegen den Klimawandel unternehmen könne, sei die effektivste, ein Kind weniger zu bekommen, heißt es gleichzeitig in einer Studie von 2017.

Starker Tobak. Besonders für diejenigen, die sich aktuell die Frage stellen, ob sie eigentlich Eltern werden wollen. Das Lëtzebuerger Journal hat drei junge Menschen, die sich intensiv mit Themen rund um Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigen, gefragt: Wollt ihr Kinder in diese Welt setzen?

Bei Véronique Kesseler hat sich die Antwort auf diese Frage schnell erübrigt. Sohn Nori muss vor Beginn des Interviews erst noch gestillt werden. Leicht fiel ihr die Entscheidung für ein Kind jedoch nicht immer. „Momente, in denen das Problem des Klimawandels unüberwindbar schien, gab es schon. Wer Mutter wird, stellt sich viele Fragen – und wer sich für grüne Themen interessiert, hat glaube ich immer solche Momente“, sagt sie. Die 35-Jährige beschäftigt sich schon lange mit diesen „grünen Themen“, wie sie sie nennt. Als sie noch ein Kind ist, lässt ihre Familie eine Solaranlage auf dem Dach ihres Zuhauses installieren. „Meine Mutter hat sehr darauf Acht gegeben, welches Spielzeug wir bekommen und dass wir nicht im Überfluss leben. Das hat mich geprägt.“

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