Auf sozialen Medien dominiert Englisch zwar weiterhin, doch gewinnt Content auf Luxemburg immer mehr an Bedeutung. Im Gespräch mit zwei Content-Creators und einer Soziolinguistin über die Verwendung des Luxemburgischen in einem mehrsprachigen Kontext.
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Es ist Freitagmorgen, ich treffe mich mit Julie Costa. Gut gelaunt erzählt mir die junge Kommunikationswissenschaftlerin und Content Creatorin von ihren rezenten Erfolgen auf den sozialen Medien. Vor knapp eineinhalb Jahren startete sie den Account "Luxembourgdoesitbest" – heute begeistert sie fast 22.000 Follower*innen auf Instagram und über 10.000 auf TikTok.
Julie ist Teil einer wachsenden Gemeinschaft von Content Creators in Luxemburg, die vielfältige Perspektiven und Stimmen repräsentieren. Die Szene ist dynamisch und reicht von großen Influencer*innen mit Followerzahlen im sechsstelligen Bereich bis hin zu vielen Micro-Influencer*innen mit einer Followerschaft von bis zu 10.000. Persönlichkeiten wie Almin Hrkić von Mood Luxembourg, der einen Mix aus Lifestyle, Fashion und lokalen Ereignissen bietet, oder Anna Seyser, die regelmäßig über die Fashion Week in Kopenhagen berichtet, haben sich bereits einen Namen gemacht. Romeo San, Koch und Inhaber eines Restaurants, hat mit seinen kreativen Rezepten und kulinarischen Einblicken innerhalb eines Jahres eine beeindruckende Anhängerschaft von fast 360.000 Follower*innen auf Instagram aufgebaut. Die sprachliche Vielfalt spiegelt die mehrsprachige Gesellschaft Luxemburgs wider. Content wird oft auf Luxemburgisch, Französisch, Deutsch und Englisch erstellt, was die Inhalte sowohl für die lokale als auch für die internationale Community zugänglich macht.
Julie erkundet beispielsweise die zahlreichen Facetten Luxemburgs, stellt Cafés vor, Secondhandshops, Museen. "Videos über Weihnachtsmärkte und die Schueberfouer kommen besonders gut an", meint sie lachend. Ihr sei aber wichtig, dass die Aktivitäten erschwinglich und alltagstauglich sind. Ein Highlight: Ihr Video über die längste Zugfahrt Luxemburgs von Rodange nach Troisvierges ging auch über Landesgrenzen hinaus viral. Ihre Reels ernten sogar Lob von offiziellen Tourismus-Accounts – sie würden zum positiven Image Luxemburgs beitragen.
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