Julien Hübsch spricht über Neid in der luxemburgischen Kunstszene und davon, wie man es in Luxemburg als selbstständiger Künstler schaffen kann, auch ohne reiche Eltern. Der preisgekrönte Künstler wurde 1995 geboren, dem Jahr, als Luxemburg erstmals Kulturhauptstadt Europas war – ein Zeichen, wie er selbst sagt.
Das erste Mal aufgefallen ist uns Julien Hübsch vor zwei Jahren bei einem Auftritt von Sheebaba, seinem Duo mit Nina Bodry. Das Konzert findet im Rahmen der Cueva-Ausstellung in einer riesigen, größtenteils leerstehenden und nicht mehr benutzten Industriehalle auf dem Areal der Metzeschmelz statt.
Die beiden Musiker*innen tragen weiße Overalls, haben so eine Art Kriegsbemalung im Gesicht aufgetragen, spazieren stoisch durch das Publikum und performen eine aufregende Mischung aus New Wave, Cold Wave und No Wave, gekrönt von einem langen Noise-Part – ziemlich beeindruckend das Ganze. Wir kaufen uns anschließend dann auch eine "bruit" betitelte EP des Duos, sogar in der "bootleg version", handbeschrieben und nummeriert: 14/20. Vielleicht wird das Teil ja eines Tages mal wertvoll.
Dass Hübsch auch noch andere Sachen macht und sich seit einigen Jahren auch schon als Künstler einen Namen gemacht hatte, das wurde uns erst später bewusst, nachdem wir ihn noch einige Male mit Sheebaba gesehen hatten.
So ist der 29-Jährige unter anderem 2023er Preisträger des Prix Grand-Duc Adolphe, gewann 2015 den Förderpreis der achten Biennale für zeitgenössische Kunst in Strassen, war für den Robert-Schuman-Kunstpreis und den Edward-Steichen-Award nominiert, und weilte im vergangenen Jahr für eine Künstlerresidenz in der Cité des Arts in Paris. Seine Werke befinden sich in den Sammlungen der Museen der Hauptstadt, der Nationalbibliothek, der Stadt Düdelingen und der Stadt Esch sowie des Kulturministeriums.
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