Ihre Geschichten kreisen um den Schmerz, auch wenn ihre Wege unterschiedlich sind. Es sind Frauen, die seit der Pubertät oder seit kurzem an Endometriose leiden. Eine Krankheit, von der etwa eine von zehn Frauen betroffen ist. Eine noch wenig bekannte, schwer zu diagnostizierende und von der CNS nicht anerkannten Krankheit, die chirurgischen behandelt wird und deren Rezidivrate hoch ist.
Lilianas Probleme beginnen in der Pubertät, als sie elf Jahre alt ist. Starke Schmerzen während ihrer Periode. Nur glaubt ihr niemand: „Ein Arzt hat mir gesagt, ich sei zu sanft. Aber ich hatte echte Schmerzen, ich hatte einen ganzen Monat lang meine Periode, mit nur einer Woche Unterbrechung. Ich hatte viel Blut verloren, war anämisch, sehr blass und fiel regelmäßig in Ohnmacht. In der Schule kam ich in die Notaufnahme, weil man mich ohnmächtig in einer Blutlache gefunden hat.“ Nach dem Besuch in der Notaufnahme entscheiden die Ärzt*innen, dass es sich wahrscheinlich um eine Blinddarmentzündung handele. Liliana wird im Alter von 14 Jahren operiert, doch ihre Situation ändert sich dadurch nicht im Geringsten. Eine Blinddarmentzündung wird ausgeschlossen und die Probleme beginnen von Neuem. „Mein Bauch schwoll fast drei Wochen im Monat an wie bei einer schwangeren Frau, die Schmerzen waren immer da“, aber kein*e Arzt*Ärztin nimmt ihre Beschwerden ernst.
Dr. Marc Stieber ist Gynäkologe und leitet die Abteilung Frau-Mutter-Kind des Robert-Schuman-Krankenhauses (HRS). Er bestätigt, dass zehn bis fünfzehn Prozent der Frauen von Endometriose betroffen sind und „klassische“ Symptome wie starke Schmerzen während der Menstruation oder beim Geschlechtsverkehr sowie Unfruchtbarkeit aufweisen. Wenn der Gang auf die Toilette ebenfalls mit Schmerzen verbunden ist, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich, erklärt der Arzt. Für ihn ist es unerlässlich, die Patientin zunächst anzuhören, eine klinische Untersuchung vorzunehmen und anschließend eine Ultraschalluntersuchung durchzuführen, um mögliche Einnistungen in den Eierstöcken zu erkennen, die „leichter“ zu sehen sind als an anderen Stellen. Laut Dr. Stieber ist die Endometriose in der Fachwelt zwar bekannt, aber diffuse Symptome können zu einer schwierigeren Diagnose führen.
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