„Jedem eine Chance geben“

Von Christian BlockLex Kleren

Fünf Jahre lang lebte Kevin Michels auf der Straße. Dann kam er über die Stiftung jugend- an drogenhëllef an eine Wohnung. Seitdem hat sich die Situation des 29-Jährigen verbessert. Seine Geschichte zeigt: „Housing First“ funktioniert. Die Anerkennung des Konzepts und der angespannte Wohnungsmarkt bleiben allerdings Hürden.

Angefangen hat alles damit, dass Kevin Michels mit 14 Jahren auf richterliche Anweisung in ein Heim kommt. Dort hält es ihn nicht lange. Immer wieder läuft er weg. Irgendwann im Verlauf der Jahre fängt er an, Drogen zu konsumieren. Es folgt eine Episode im Gefängnis. Viele Worte verliert Kevin Michels nicht darüber. Er sagt nur, dass er im Zusammenhang mit seinem Drogenkonsum „Scheiße gebaut“ habe. Zu seinen Eltern kann er nicht mehr zurück. Sie wollen ihn nicht aufnehmen. „Da bleibt einem keine andere Wahl als die Straße“, sagt Kevin Michels nüchtern.

Mit seinem Schlafsack verbringt er jahrelang die Nächte auf der Straße, zum Teil in einem Parkhaus. Er nimmt Heroin und Kokain, teils aus Langeweile, teils, um dem eigenen Leid zu entkommen. Zumindest vorübergehend.

Denn die Suche nach dem Rausch hat ihren Preis. Die Sucht schafft ihre eigenen Probleme. Um die nächste Dosis finanzieren zu können, ist er jeden Tag in den Straßen der Hauptstadt unterwegs und bettelt. „Ein Teufelskreis. Du wachst morgens auf und es fängt trotzdem wieder alles von vorne an“, fasst der 29-Jährige seinen Alltag in der Szene zusammen.

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