Die Diskussion um die Effizienz des Impfens in Luxemburg hält an. Zu langsam, zu wenig. Es dürfte demnach noch einige Zeit dauern, bis jede*r an der Reihe war – wenn die Bürger*innen denn bereit sind, sich impfen zu lassen. In Luxemburg ist eine Pflicht vorerst vom Tisch und die Entscheidung ist jeder Person selbst überlassen. Das Lëtzebuerger Journal hat zwei Menschen interviewt; der eine will sich impfen lassen, der andere nicht. Ein Psychologe erklärt, wie die Impfbereitschaft beeinflusst werden kann.
Die junge Frau gegenüber lächelt etwas müde und man kommt nicht umhin, gedanklich zu antworten: „Ja, ich auch“. Die letzten Monate waren für jede*n ein Novum, welches uns noch einige Zeit begleiten wird. Dieser Tatsache ist sich auch Morena Luisi bewusst. „Ich respektiere die Regeln und ich halte mich gerne daran. Ich bin aber auch der Meinung, dass es langsam reicht“, meint sie ernst und grinsend zugleich. Niemand könne sagen, dass die Krise einfach an ihm oder ihr vorbeigezogen sei, egal in welchem Ausmaß jede*r selbst betroffen war, ist und weiter sein wird.
Luisi ist in der Kommunikations- und Videobranche tätig, war beruflich also stark von den restriktiven Maßnahmen betroffen. Privat war es bei ihr „auch speziell“, gibt sie zu. Die 31-Jährige habe nicht lange überlegen müssen, ob sie sich impfen lässt oder nicht. „Ich habe letzten April meine Mutter verloren – mitten in der ersten Coronawelle.“ Was ihr bei der Verarbeitung dieses Verlusts gefehlt habe? „Alles.“ Die Unterstützung von Familie, Freunden, aus dem Umfeld sei sehr wohl vorhanden gewesen, aber nicht, wie sie in solch einer Situation gebraucht werde. Leider ist es viel zu vielen Menschen in den letzten Monaten so ergangen.
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Ich lass mich (nicht) impfen
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