Frank Engel ist ein Mann mit vielen Gesichtern und mit mannigfaltigen Talenten. Bei der CSV, wo er gerade einmal etwas mehr als zwei Jahre die Präsidentschaft innehatte, war er glücklos, die Trennung verlief nicht schmerzlos. Heute wird er seine eigene Partei vorstellen, Mitstreiter hat er schon gefunden.
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Als wir zum letzten Mal mit Frank Engel gesprochen haben, da war er noch CSV-Präsident und wünschte sich, dass diese wieder relevant werde. Irgendwie spürte man schon damals – es war Mitte Januar des vergangenen Jahres und der CSV-Kongress, auf dem auch ein Präsident gewählt werden sollte, stand vor der Tür –, dass der Gegenwind aus der eigenen Partei, vor allem aber aus der Fraktion gegen Engel immer heftiger wurde. Dieser schien sich nicht sicher zu sein, ob er überhaupt noch einmal für seine eigene Nachfolge antreten soll.
Schmutzige Wäsche
Dabei war die Freundeskreis-Affäre zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Thema, aber die ewigen Querschüsse vonseiten der Fraktionsspitze, die ihren Parteipräsidenten von Anfang an nie richtig akzeptiert und die auf den im Vergleich zu Engel eher biederen Serge Wilmes gesetzt hatte, machten Engel sichtlich zu schaffen. Einige Monate zuvor war er als CSV-Chef sogar von seiner Partei zurückgepfiffen worden, nachdem er in einem Interview einige Ideen zur Einführung einer Erbschafts- und Vermögenssteuer angeführt hatte, ohne sich vorher mit seinen Parteifreund*innen abgestimmt zu haben.
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