Gut altern

Wir werden alle älter. Aber ab wann sind wir "senior"? Die Frage verlangt Alain Brever, Direktor von Gero, dem "Kompetenzzenter fir den Alter" und Dr. Martine Hoffmann, Verantwortliche für geroResearch, ein mildes Lächeln ab. Denn eine Einwort-Antwort gibt es nicht, ja, kann es eigentlich nicht geben. Überhaupt ist der Überbegriff, ohne Kontext, nicht für viel zu gebrauchen, mahnt Hoffmann. Es muss genauer hingeschaut werden. "Wenn wir von 'Senioren' sprechen, reden wir von einer sehr breiten Altersgruppe", sagt Brever. "Und die unterschiedlichen Phasen kommen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Junge Senioren fühlen sich heute häufig gar nicht alt. Aber die Zeit im Ruhestand wird immer länger, tatsächlich arbeiten wir hier teilweise mit Leuten, die länger im Ruhestand sind, als sie gearbeitet haben."

Eine Entwicklung, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach weiter verstärken wird. Wurden Luxemburger*innen im Schnitt in den 1990er Jahren noch rund 75 Jahre alt, haben wir heute eine Lebenserwartung von etwa 84 Jahren. Die Projektionen zeigen weiter steil nach oben: Bis 2050 könnte die Erwartung im Extremfall auf bis zu im Schnitt 90 Lebensjahre steigen. Um zu verhindern, dass es durch "passives Alter" zu einem Teufelskreis aus kognitiver Stagnation und Bewegung komme, betont Brever, muss vor allem der "junge Senior" über "aktives Altern" informiert werden. Den mentale und physische Gesundheit hängen, unabhängig von der Zahl auf dem Personalausweis, eng zusammen.