Hirnhautentzündungen gelten in Europa als seltene Erkrankungen, können jedoch bei falscher oder zu spät erfolgender Behandlung schwerwiegende Folgen bis zum Tod des*der Patient*in haben. Auch Nina Van Maris erlitt eine Meningitis und berichtet, wie schnell sich das Leben verändern kann.
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Jedes Jahr teilt Sabrina Van Maris via die sozialen Netzwerke ihre Geschichte. Die Geschichte einer jungen Frau, die mit 26 eine Karriere als berufliche Soldatin anstrebte, auf Partys ging und sich ihrer online gegründeten Tattoo Community widmete, bis während eines Urlaubes plötzlich alles anders wurde. 2016 verbrachte Nina, wie sie ihre Freund*innen und Familie nennen, die Osterferien mit ihrer Mutter und Schwester in Ägypten. Bereits vor dem Rückflug ging es Nina sichtlich schlecht: sie hatte starke Kopf- und Nackenschmerzen, Fieber und Schüttelfrost.
"Der Pilot meinte, wenn es noch schlimmer werden würde, müssten wir notlanden", erinnert sich die heute 32-Jährige. Vom Flughafen ging es für Nina direkt ins Ettelbrücker Krankenhaus – in ein Isolationszimmer, denn aufgrund ihres Aufenthalts in einem als tropisch eingestuften Land konnten die Ärzt*innen eine infektiöse Krankheit nicht ausschließen. "Man fand allerdings nicht heraus, was ich hatte und ich wurde dementsprechend auch nicht richtig behandelt, bis ich schließlich nicht mehr ansprechbar war und meine Mutter mich ins Centre Hospitalier verlegen ließ", berichtet Nina.
Ratlosigkeit bei der Diagnose
Vollgepumpt mit Medikamenten gegen Entzündungen, Schmerzen und sonstige Symptome wurde die Patientin dort auf die Tropenstation eingeliefert, doch auch hier war das Team vor Ort ratlos gegenüber ihrer Situation. "Bei einer Lumbalpunktion wurde festgestellt, dass ich unglaublich viele Bakterien im Kopf hatte, so dass ich sofort ins Ausland überwiesen wurde." Ihre Werte verschlechterten sich zusehends, Nina konnte weder mehr sprechen, noch ihre Beine bewegen und empfand einen fast nicht auszuhaltenden Druck im Kopf. Erst nach über einem Jahr der Ratlosigkeit wies der Arzt der Luxemburger Armee auf die Möglichkeit einer Hirnhautentzündung hin – ein Tipp, der alles veränderte.
"Man fand nach zahlreichen Analysen heraus, dass bei einem Wüstensturm in Ägypten wohl Läuse aufgewirbelt worden waren, die mich am ganzen Körper gebissen und somit Bakterien übertragen hatten. Erst ab dieser Diagnose ging es für mich bergauf", so Nina. Die Ärzt*innen in Luxemburg hatten die angehende Soldatin bereits aufgegeben und ihrer Mutter mitgeteilt, sie müsse sich mit dem Schicksal ihrer Tochter abfinden, doch die fünffache Mama wollte ihr Kind nicht im Stich lassen und brachte Nina im Alleingang zu einem Spezialisten nach Freiburg. Jeden Tag wurde Ninas unterer Rücken hier mit einer feinen Nadel durchdrungen, um so das wissensbringende Nervenwasser zu untersuchen.
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