Ein Leben in Würde sollte jedem Menschen zustehen. Für die Geflüchteten in Bosnien bleibt dies ein Traum in weiter Ferne.
Seit Ungarn dichtgemacht hat, führt die Flucht vom Nahen Osten in Richtung Europa auch durch Bosnien. Schaffen es einige über die Grenzen, werden andere bei brutalen Push-Backs zusammengeschlagen, erniedrigt und müssen den mühsamen Weg zurück ins Elend antreten. Die Camps sind überfüllt, die Gemüter angespannt, wie Hilfsorganisationen vor Ort berichten. Der politische Wille fehlt und eine angemessene Lösung scheint weiterhin eine Wunschvorstellung zu bleiben.
Die Grundrechte der Geflüchteten sind nicht nur in Gefahr, sie werden mit Füßen getreten. Fabienne Dimmer von der Vereinigung Catch a Smile ist aktuell vor Ort und erlebt die Geschehnisse im zerrüttenden Balkanstaat hautnah mit. Seit Ende 2015 in der Assoziation aktiv, reist sie seit 2018 immer wieder nach Bosnien, um dort zu helfen, wo Unterstützung gebraucht wird. Im Gespräch mit dem Lëtzebuerger Journal berichtet sie von desaströsen Verhältnissen im Norden Bosniens und fehlender Menschlichkeit auf politischer Ebene.
Fabienne Dimmer ist vor Ort und berichtet ausführlich über die aktuelle Situation in Bosnien
*auf Luxemburgisch
Zwei junge Männer erzählen von Push-Backs
Interview geführt von Fabienne Dimmer im Januar 2021.
Erfahrungen mit Polizeigewalt
Interview geführt von Fabienne Dimmer im Januar 2021.
Sechs Männer wärmen sich am Lagerfeuer
Interview geführt von Fabienne Dimmer im Januar 2021.
Zudem fließt viel Arbeit in die kontinuierliche Bestandsaufnahme vor Ort. Wie viel wird von was und wo gebraucht? Neben den Einkäufen vor Ort setzt die Vereinigung auf die Großzügigkeit der Menschen in Luxemburg. So wird am 9. Januar eine weitere Spendenaktion organisiert, dieses Mal in und mit der Unterstützung von Düdelingen. Gesammelt wird Winterkleidung für Männer. Zubehör, um die kalten Winternächte zu überleben, können ebenfalls in gutem Zustand an der Drop-Off-Station abgebenden werden.