Eine radikale Entscheidung

Von Audrey SomnardLex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschalten

Sie übernehmen die Kontrolle über die Verhütung in ihrer Beziehung. Diese Männer haben sich für eine Vasektomie entschieden, um dem Risiko einer ungewollten Schwangerschaft ein Ende zu setzen.

Pille, Implantat, Spirale, abgesehen von Kondomen und den weniger zuverlässigen „natürlichen” Methoden, liegt die Verhütung bei heterosexuellen Paaren überwiegend in der Verantwortung der Frau. Jährliche Termine bei Gynäkolog*innen, erhebliche Kosten im Laufe des Lebens, die Sorge, die Pille zu vergessen, ganz zu schweigen von den Nebenwirkungen. Eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, kann manchmal zu einer schweren Last werden.

Wie viele Frauen, nimmt Marie schon lange die Pille und zwar seitdem sie 19 Jahre alt ist. Für kurze Zeiträume ohne ernsthaften Partner benutzt sie lieber ein Kondom. Ihren Mann lernte sie vor mehr als zehn Jahren kennen, dieser hatte bereits Kinder aus seiner vorherigen Ehe. „Nach einer Weile wurden wir schwanger. Nach der Geburt meines Kindes, im Alter von 34 Jahren, wollte ich keine Hormone mehr, um Trägheit, Haut- und Gewichtsprobleme zu vermeiden. Ich wollte keine Spirale, weil ich wusste, dass einige Frauen schlechte Erfahrungen gemacht hatten und ich ehrlich gesagt nicht mehr mit meinem Körper experimentieren wollte. Also haben wir die natürliche Methode angewendet. Ich verfolgte meinen Zyklus mit einer App, wir haben ‚aufgepasst‘ und hatten ein breites Abstinenzfenster”, erzählt sie.

Ein zentrales Thema

Das Gleiche gilt für Claudia, 40, verheiratet mit Patrick, 46, in zweiter Ehe, unterstreicht sie. Claudia hat zwei Kinder aus einer früheren Beziehung und das Paar wollte keine weiteren. Mit der Zeit rückte das Thema Verhütung in den Vordergrund: „Ich habe alles ausprobiert, die Pille, die Spirale (Intrauterinpessar). Ich war mit den Nebenwirkungen unzufrieden, ich wollte eine dauerhafte und simple Lösung” erzählt Claudia. „Meistens sind die einzigen Optionen die Pille für die Frau oder Kondome, aber die Last der Empfängnisverhütung tragen meist die Frauen”, fügt Patrick hinzu. Das Paar begann, verschiedene Optionen zu diskutieren und die Vasektomie wurde allmählich ein wichtiges Thema, als ein Ereignis ihr Leben auf den Kopf stellte: „Ich bin mit fast 40 Jahren versehentlich schwanger geworden”, sagt Claudia, „es war wirklich weder geplant noch gewollt, ich musste abtreiben. Da kamen wir beide zu dem Schluss, dass, wenn wir keine Kinder wollten, eine Vasektomie die einfachste und naheliegendste Lösung zu sein schien”.

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