Alternativen zur industriellen Landwirtschaft fallen bei immer mehr neuen und eingesessenen Landwirt*innen auf fruchtbaren Boden. Viele angehende Landwirt*innen finden über sie sogar den Weg in eine ihnen neue Branche. So auch Ben Nicolay, der in seinem Handelsgarten nicht einmal den Boden umgraben wird.
Der Gemüsegarten von Ben Nicolay bei Prény, etwa 25 Kilometer unter Metz, ist selbst noch ein Sprössling. Elf erste Beete lassen die zukünftige Marktgärtnerei vorausahnen, die im „kleinen Garten Eden“ des 30-jährigen Luxemburgers entsteht, wie er ihn selbst sieht. Seit etwa vier Monaten lebt der angehende Gärtner auf diesem etwas abseits liegenden Stück Land, wo er sich Quadratmeter für Quadratmeter mit bloßen Händen seine Zukunft aufbaut. Er hat gewagt, wovon viele tagträumen, was aber nur wenige umsetzen: Seine sieben Sachen gepackt, den bekannten Alltag hinter sich gelassen, und „das gemacht was er wirklich wollte“. Heute ist der Ein-Mann-Marktgarten, auf dem der Luxemburger seine Produkte verkaufen will, in greifbarer Nähe. Tagträumen mache er heute immer noch, „aber jeden Tag wird es weniger träumen und mehr planen“, sagt er, während er die Bewässerungsanlage seiner Testbeete abdreht. Hier setzt er die Theorie, die er im Centre de Formation professionelle et de Promotion Agricoles in Courcelles-Chaussy lernt, in die Praxis um.
Es ist ein weiter Sprung von seinem ursprünglichen Studium in transkultureller Kommunikation, das er gegen Ende „nur noch machte, um es zu machen“. Gärtnerei hat er schon früh im Garten seiner Großmutter für sich entdeckt, aber der Groschen ist endgültig gefallen, als er während der Pandemie den Garten seiner Eltern „so wirklich auf Vordermann gebracht hat“. Als er über einen Bekannten erfahren hat, dass das 3,8 Hektar große Stück Land zur Verfügung stehe, war die Entscheidung schnell getroffen. In etwa drei Wochen hofft Ben nun, seine ersten Salatköpfe ernten zu können – die ersten von vielen, die später in saisonalen Gemüsekörben verkauft werden sollen.
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