Editorial - Schlag auf Schlag

Von Pascal Steinwachs

Es gab schon mal bessere Zeiten: Donald Trump gewinnt die US-Wahlen, und in Deutschland zerbricht die Ampelkoalition mit einem Paukenschlag sondergleichen – und das alles binnen weniger Stunden.

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Hat es je einen Tag gegeben, an dem sich die politischen Ereignisse derart überschlagen haben wie am 6. November? Wohl kaum!

Wer sich die Nacht vom 5. auf den 6. November um die Ohren geschlagen hat, um mit vorsichtiger Hoffnung auf Kamala Harris die US-Wahlen mitzuverfolgen, der dürfte am darauffolgenden Morgen nicht nur über den schnellen und unerwartet hohen Wahlsieg von Donald Trump ernüchtert gewesen sein, sondern auch über die rasch aufeinanderfolgenden Gratulationen für den US-Republikaner.

Dieselben, die Trump noch unmittelbar vor den Wahlen mehr oder weniger unverblümt als durchgeknallten Clown und Rassisten bezeichnet hatten, dieselben waren sich auf einmal, nachdem klar war, wer die Wahl gewonnen hat, nicht zu schade, dem zukünftigen Wieder-Präsidenten möglichst rasch zu seinem Wahlsieg zu gratulieren. Einige, wie das französische Staatsoberhaupt Emmanuel Macron, sogar bereits, ehe das offizielle Wahlresultat überhaupt vorlag. Man könnte fast meinen, die Staats- und Regierungschefs hätten sich ein Rennen geliefert, wer Trump zuerst gratuliert.

So was nennt sich dann wohl Realpolitik. Man will es sich ja schließlich nicht mit dem bald wieder mächtigsten Mann der Welt verderben, und da kann ein klein bisschen Katzbuckelei nicht schaden.

Am Mittwochabend waren die US-Wahlen allerdings schon wieder kalter Kaffee, als kurz nach 20.00 Uhr bekannt wurde, dass der deutsche Bundeskanzler gerade seinen Finanzminister herausgeschmissen hatte und damit das Aus der Ampelkoalition besiegelte.

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