Wieviel Wohnfläche braucht ein Mensch um glücklich zu leben? Die Tiny-House-Community zeigt: Weniger als die meisten glauben. Wenn man nur wirklich will. Die kompakten Häuser sind zwar kein Allheilmittel für die Wohnungsproblematik, aber sie können einige der Lücken füllen – wortwörtlich.
„Ich will ein Haus, nur kleiner, bitte.“ Für viele, die auf der Suche nach alternativen Wohnformen sind, klingt diese Kernidee hinter einem Tiny House verlockend einfach. Doch wie die meisten „einfachen“ Ideen entpuppt sie sich als hochkomplex, sobald sie in Kontakt mit der legalen Realität kommt. Trotzdem tauchen nach und nach immer mehr der kleinen Häuser auf, die entweder legale Grauzonen in Wohnraum verwandeln oder in Dorfmitten Entscheidungsträger und Bauvorschriften vor vollendete Tatsachen stellen. Denn während sie voraussichtlich keine Lösung für die Wohnungsproblematik in Luxemburg darstellen werden, wie alle Interviewpartner*innen darlegen, können sie dennoch viele kleinere Rollen annehmen. Sei es als fester Wohnraum für motivierte Minimalist*innen, Übernachtungsmöglichkeiten für Tourist*innen oder temporäre Unterkünfte für Leute, die dringend eine Übergangslösung brauchen.
Die drei kleinen Häuser in der Stadtmitte von Schifflingen gehören zu Letzteren: In ihnen werden flüchtende Familien aus der Ukraine unterkommen. Die komplett vorgefertigten Gebäude, jedes 35 Quadratmeter groß, wurde mit einem Kran auf seinen Platz in der Rue de Drusenheim gestellt, wo sie eine kleine Hausgemeinschaft bilden. Da sie kein Fundament brauchen, mussten sie lediglich an die bereits bestehenden Wasser- und Stromleitungen angeschlossen werden. Später können sie, wenn nötig, einfach wieder abtransportiert und anderswo neu verpflanzt werden.
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