Der Pudding, der mich zum Koch werden ließ

Von Laura TomassiniGilles Kayser

Steve Lentz ist gelernter Küchenmeister und gewann im vergangenen Februar bei den regionalen Halbfinalen des European Grand Prix 2023: Global Chefs Challenge eine Goldmedaille, die ihm die Teilnahme an der Weltmeisterschaft nächstes Jahr ermöglicht. Seine Leidenschaft fürs Kochen teilt er mit seinen Schüler*innen in Diekirch, denen er zeigt, wie cool vegan sein kann.

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"Auf meinem Teller sieht am Ende immer alles schön geordnet und ansprechend aus, im Alltag ist das eher nicht meine Stärke – auch nicht bei Kleidern!" Mit viel Leidenschaft und Humor erzählt Steve Lentz von seinem Beruf und Privatleben. Am Tag Koch und Lehrer, widmet er seine Freizeit aktuell dem Projekt Haus, das er gerade gemeinsam mit seiner Partnerin Laura Donven einrichtet – oder besser gesagt von ihr einrichten lässt, denn Interior Design gehört nicht zu Steves zahlreichen Künsten.

Was er hingegen kann, und das so richtig gut, ist kochen. Vor allem vegan, oder "plant-based", wie Steve es lieber bezeichnet. "Vegan ist für mich ein Lebensstil, wenn ich quasi keinen Ledergürtel mehr trage und auch beim Autokauf aufpasse, dass keine tierischen Produkte darin verarbeitet sind. Ich bevorzuge den Begriff pflanzenbasiert, denn der ist weniger extrem belastet und macht den Leuten nicht so viel Angst, verurteilt zu werden." Seit seiner Jugend interessiert sich Steve für Ernährung.

Ein abwechslungsreicher Beruf

Dass er später einmal professioneller Küchenchef werden würde, wurde dem gebürtigen Nordstadler auf einem Dorffest in Eppeldorff bewusst. "Dort gab es einen hausgemachten Vanillepudding von den Müttern aus der Gegend und der war so gut, dass ich beschloss, Koch zu werden", erinnert der 33-Jährige sich mit einem Schmunzeln. Heute, über 20 Jahre nach diesem erleuchtenden Erlebnis, unterrichtet Steve selbst aufstrebende Küchenvirtuos*innen in der École d'Hôtellerie et de Tourisme du Luxembourg (EHTL) und gibt so jene Leidenschaft weiter, die ihn seit all den Jahren antreibt.

"Ich war zuerst im Gymnasium in Diekirch und kam dann hier zum Tag der offenen Tür in die Hotelschule. Als ich die ganzen Kids mit ihren weißen Schürzen und Toques (spezieller Hut von Köch*innen, d. Red.) hier sah, war ich sofort begeistert." Der Lehrling absolvierte seine gesamte Ausbildung in Diekirch, bevor er in Luxemburg und im Ausland Praxiserfahrung sammelte. "Ich habe viel in Gastronomie-Betrieben gearbeitet, mit Fokus auf Fine Dining", so Steve. Vor allem die Jobs in Hotels gefielen dem jungen Koch auf Anhieb gut, denn hier werden neben den normalen Mittags- und Abendmenüs auch Nachmittagssnacks, Frühstück und Speisen im Zimmer serviert – genau die Abwechslung, die Steve an seinem Beruf liebt.

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