Immer mehr Leute entdecken die Jagd als fast Co2 neutrale Alternative zu Fleisch aus dem Supermarkt oder vom Großhändler. Kündigt die unerwartete Parallelbewegung zum Vegetarismus und Veganismus eine tiefere Bewusstseinsveränderung in der Gesellschaft an?
Lottie hat die Fährte gefunden. Aufgeregt beginnt sie an der langen orangen Leine zu ziehen, die Sarah Hilckmann locker hält. Zusammen mit ihrem Ehemann Felix Kirchen lässt sie sich querfeldein vom Schweißhund in Ausbildung durch den Wald führen. Felix hatte die Fährte kurz zuvor gelegt, die der Dackel nun allein mit seinem Geruchssinn wiederfinden soll. Lottie rennt in das Dickgicht, läuft enge Kurven um Bäume, die Spur ist heiß… bis sie auf einer kleinen Lichtung verweilt, immer noch aufgeregt suchend, aber merklich verwirrt. Ihre Ausbildung ist noch nicht ganz abgeschlossen. Mit einem Wort von Sarah setzt sich die junge Hündin, „damit das Adrenalin sich etwas setzen kann“, erklärt sie.
Bei aller Euphorie muss ein Fährtenhund immer unter Kontrolle bleiben können. „Auch, damit er nicht plötzlich vor den Lauf des Gewehres springt.“ Sarah und Felix gehen in ihrer Freizeit auf die Jagd, und verwerten das von ihnen geschossene Wild selbst. „Es wäre gelogen zu sagen, dass wir wirklich nie Fleisch kaufen, aber das meiste an Fleischprodukten, die wir selbst essen, stellen wir auch selbst her“, sagt Sarah. „Mehr ‚bio‘ und lokaler geht nicht. Der Weg auf den Teller könnte nicht kürzer sein.“
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Der kürzeste Weg auf den Teller
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