Bienen auf Unterkunftssuche

Von Misch Pautsch

Mit den steigenden Temperaturen und dem Aufblühen von Blumen, Gräsern und Bäumen werden auch die Bestäuber des Großherzogtums langsam aktiv. Einige Honigbienen werden auf der Suche nach einer neuen Unterkunft alte Lebensräume zurückerobern. Die Citizen Scientists von Honey Bee Wild beobachten sie dabei, um herauszufinden, wie die Tiere sich in freier Wildbahn entwickeln.

Frühling – für die Mitglieder der Bürgerwissenschaftler*innen-Gruppe Honey Bee Wild der Beginn einer aufregenden Zeit. Denn in den Bienenkolonien des Landes wird in den kommenden Wochen Leben ausbrechen. In einigen, kräftigen Völkern mit ausreichend Futterreserven werden Arbeiterinnen, getrieben von Instinkten und Pheromonen, auserkorene Larven durchgehend mit Gelée Royale füttern. Unter anderem durch diesen nährstoffreichen Futtersaft werden sie zu einem Leben als Königin bestimmt. Innerhalb von nur 16 Tagen werden diese deutlich größer als Ihre tausenden Geschwister, die um sie herum in bescheideneren Waben heranwachsen. Bereits neun Tage nach der Eiablage wird ihre Mutter, die alte Königin, zusammen mit tausenden Arbeiterinnen in einem laut surrenden Schwarm in ein neues Nest aufgebrochen sein. Die Zukunft ihrer Brut überlässt sie einer ihrer noch ungeborenen Töchter, die bald den Thron und die Hälfte der Kolonie erben wird – nachdem sie ihre Rivalinnen-Schwestern totgestochen hat. Bei dem darauffolgenden Hochzeitsflug wird sie von bis zu 20 Männchen befruchtet. In ihrem bis zu sieben Jahre langen Leben wird sie so bis zu einer halben Million Eier legen.

Ihre Mutter ist zu diesem Zeitpunkt bereits lange mit der anderen Hälfte der Kolonie aufgebrochen, um eine neue Unterkunft zu suchen. In einer "Schwarmtraube", einer großen Sammlung Bienen, landen sie auf einem naheliegenden Ast, von dem aus sogenannte Spurbienen nach möglichen neuen Nestern suchen und ihren Geschwistern den Weg dorthin vortanzen. Zu diesem Zeitpunkt werden sie häufig von Imker*innen eingefangen, die sich so ein neues Volk für eine neue Bienenkiste sichern. Das Summen tausender Flügel, – von denen jede Biene vier hat, eine gute Methode, um sie von Schwebefliegen zu unterscheiden – macht es meist einfach, den Schwarm zu finden. Diejenigen Schwärme jedoch, die ausbüxen, finden manchmal ein natürliches Nest.

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