Allein mit dem Fuchs

In einem Alter, in dem so manch eine*r immer noch nicht so richtig weiß, was für eine berufliche Karriere er oder sie denn nun tatsächlich einschlagen soll, hat Gene Kasel bereits so einiges erreicht. Mit gerade einmal 31 Jahren ist er schon Fraktionssekretär der DP – eine Funktion, die er seit September vergangenen Jahres innehat, als sein Amtsvorgänger Jeff Feller Paul Konsbruck als Kabinettschef von Premierminister Xavier Bettel ersetzte. Zuvor war Kasel, der im Sommer 2016 als Attaché parlementaire in der DP-Fraktion anfing, fast drei Jahre lang Stellvertreter von Jeff Feller.

„Dies ist mein erstes Interview überhaupt“

Die Karriereleiter ist Gene Kasel demnach aufgestiegen, aber ein Interview hatte er bis dato noch nicht gegeben, wie er uns vor kurzem bei unserem Besuch in den Räumlichkeiten der DP-Fraktion lachend verriet. „Dies ist mein erstes Interview überhaupt“, wobei es sich genau genommen ja nicht um ein Interview, sondern nur um ein Gespräch über den Arbeitsalltag eines Fraktionssekretärs handelte.

Vom Äußeren eines Menschen ausgehend sollte man zwar nicht auf dessen berufliche Tätigkeit oder politische Blutgruppe schließen, aber vom Erscheinungsbild her sieht Kasel irgendwie genauso aus, wie man sich einen Fraktionssekretär einer liberalen Partei klischeehaft vorstellt. Blauer Anzug, gepflegte Frisur, modischer Fünftagebart, schicke Brille – dazu ein offenes, aber nicht allzu offenes Hemd in Hellblau. Fehlt eigentlich nur noch das Seidentuch, ohne das ein liberaler Vorzeigepolitiker wie Xavier Bettel zu seiner Zeit als Präsident der Jungdemokraten nicht aus dem Haus ging, aber Seidentücher sind scheinbar schon seit längerem aus der Mode gekommen.