Die Namen der potenziellen Europaabgeordneten sind inzwischen bekannt. Die Europawahl rückt immer näher. Höchste Zeit für eine neue Serie, für die wir uns mit einigen Kandidat*innen der teilnehmenden Parteien unterhalten. Den Anfang machen déi gréng.
Wie war doch gleich der Spruch? Hast du einen Opa, dann schick ihn nach Europa. So oder ähnlich wurde jahrzehntelang darüber gespottet, dass im Europaparlament hauptsächlich Abgeordnete sitzen würden, die den Zenit ihrer politischen Karriere längst überschritten hätten. In diesem Zusammenhang sei nur an eine Aussage der ehemaligen CSV-Ministerin Erna Hennicot-Schoepges erinnert, die sich einmal vor langer, langer Zeit auf einer Pressekonferenz darüber beklagte, dass ihre Partei sie abgeschoben habe. "Ech sin am Europaparlament, net well de Wieler dat wollt esou hun, mee well meng Partei gemengt huet, ech wier ze al, fir an der Regierung ze bleiwen, an elo sin ech di jengst vun der CSV-Fraktioun" ("Ich bin im Europaparlament, nicht weil der Wähler das so wollte, sondern weil meine Partei meinte, ich sei zu alt, um in der Regierung zu bleiben, und jetztb bin ich die jüngste der CSV-Fraktion"), so die streitbare Ex-CSV-Präsidentin und Ex-Ministerin.
Nun, die Zeiten haben sich geändert. Sieht man sich nämlich die Listen derjenigen Parteien an, die am 9. Juni antreten, so findet man hier nur sehr wenige Opas – und keine einzige Oma. Bei den Grünen, die wir im Rahmen unserer neuen Serie im Vorfeld der Europawahl als Erste besuchen, würde das mit dem Opa vom Alter her übrigens lediglich auf François Bausch zutreffen, aber einen Vollblutpolitiker wie Bausch einen Opa zu nennen, das würden nicht einmal wir uns trauen.
Angeführt wird die grüne Europaliste allerdings nicht vom langjährigen Minister Bausch, sondern vom Spitzenkandidat*innenduo Tilly Metz und Fabricio Costa, wobei Metz ihre Partei aktuell im Europaparlament vertritt, derweil Fabricio Costa parlamentarischer Mitarbeiter bei den déi gréng ist. Mit dabei sind zudem die Co-Parteipräsidentin und Ex-Abgeordnete Djuna Bernard, die Ex-Abgeordnete Chantal Gary sowie der Ex-Präsident des Centre pour l'égalité de traitement, Patrick Hurst.
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