Wie toxische Männlichkeit und Queerfeindlichkeit die Schule erobern

Von Misch PautschLex Kleren

Die Petitionen gegen und für LGBTQAI+-Themen an Luxemburgs Schulen sorgen für hitzige Debatten. Doch was wirklich in Klassenzimmern passiert, bleibt oft unbeachtet: Lehrkräfte berichten, dass toxische Männlichkeitsbilder und Queerfeindlichkeit, beeinflusst von Online-Idolen wie Andrew Tate, längst im Klassenzimmer angekommen sind.

Die Debatte darum, welche Themen für Kinder und Jugendliche zumutbar und welche tabu sein sollen, ist vor kurzem wieder losgetreten worden. Wieso, ist nachvollziehbar: Hier ist nur eine kleine Sammlung an Ideen, die Ihr Kind vermittelt im Internet bekommen könne: "I think the women belong to the man." ("Ich glaube, die Frauen gehören dem Mann"). "Why would you be with a woman who's not a virgin anyway? She is used goods. Second hand." (Warum würdest du mit einer Frau zusammen sein wollen, die keine Jungfrau mehr ist? Sie ist Gebrauchtware. Second Hand.) "Females are the ultimate status symbol. People think I'm running around with these hoes because I like sex. That's nothing to do with the reason why I'm running around with these bitches. I got these bitches just so everyone knows who the don is." (Weibchen sind das ultimative Statussymbol. Die Leute denken, ich umgebe mich mit diesen Schlampen, weil ich Sex mag. Das hat nichts mit dem Grund zu tun, warum ich mit diesen Bitches herumlaufe. Ich habe diese Bitches, damit jeder weiß, wer der Don ist.)

Das sind natürlich keine der heiß debattierten Ideen von Lehrer*innen, oder aus Schulbüchern, sondern von Andrew Tate, einem Influencer, der aktuell in Rumänien und Großbritannien wegen Vergewaltigung und Menschenhandel angeklagt ist – und trotzdem immer noch das Weltbild von zahllosen jungen Männern mitbestimmt. Allein auf X (vorher Twitter) hat er fast 10 Millionen Follower*innen. Obschon viele seiner eigenen Profile von den Sozialen Medienplattformen verbannt wurden, kursieren seine Ideen weiter als Ausschnitte in Videos von anderen Influencer*innen, die vor allem jungen Männern versprechen, ihnen eine Identität zu geben und zu helfen ein "guter Mann" zu werden.

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