Immer mehr – auch junge – Sportfans verleihen mit kleinen und großen Wetten ihrem Hobby einen extra Kick. Doch es ist nicht nur ein gefährliches Spiel mit dem eigenen Geld, sondern auch mit der Integrität des Sportes und der Sicherheit der Sportler*innen.
"Monsieur, ist es wirklich Glücksspiel, wenn man weiß, wer gewinnt?" In dieser Frage wird die Allüre von Sportwetten sofort deutlich – und die potenzielle Gefahr. Denn sie wurde von einem jungen Spieler im Gespräch mit einem Psychologen am Zentrum für exzessives Verhalten und Verhaltenssucht (ZEV) gestellt. Sportwetten sind ein Problem für rund ein Viertel der jungen Personen, die hier wegen problematischen Spielverhaltens – bis hin zur Sucht – behandelt werden, schätzt Psychotherapeut Hamadou Zarmakoye. Die meisten von ihnen seien selbst in Sportvereinen aktiv, wo sie häufig in Gruppen zum ersten Mal kleine Beträge oder den sprichwörtlichen Kasten Bier auf den Ausgang eines Matches setzen. "Vor allem, wenn man das Gefühl hat, die Liga zu kennen und wissen, wer die starken Mannschaften sind."
Für viele von ihnen bleibt es bei diesen kleinen Spielen unter Freund*innen mit geringem Wetteinsatz. Doch die Verlockung "richtig" zu spielen und mit dem vermeintlichen "Wissen" den großen Gewinn abzuräumen scheint nur einen Klick entfernt. Europaweit ist der Umsatz der Wettbranche laut dem Handelsblatt von knapp 10 Milliarden 2019 auf 13,6 Milliarden 2022 gestiegen – laut Prognosen soll dieser bis 2027 auf 20 Milliarden Euro jährlich anschwellen. Andere Schätzungen setzen die Zahlen noch höher an: 18,3 Milliarden Umsatz soll das Spiel gegen die Chance den Anbietern laut dem der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen 2023 gemacht haben, nachdem in Deutschland die Bedingungen für Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Wettanbietern gelockert wurden.
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