Pflegepersonal, Mediziner*innen, Putzkräfte, Patient*innen: Zahlreiche Menschen "feiern" Weihnachten in der Klinik, denn auch an Feiertagen gibt es keine Auszeit für Krankheit. Im Centre Hospitalier Emile Mayrisch in Esch läuft der Betrieb wie gehabt, dennoch versucht man auch hier, die Adventszeit so positiv wie möglich zu verbringen.
Es ist ruhig auf den Straßen, die letzten Einkäufe sind erledigt, so langsam finden sich alle zu Hause ein. Heiligabend steht vor der Tür und es ist Zeit für Fondue, Besinnlichkeit und Familie. Während die meisten die kommenden Tage bei sich im Wohnzimmer verbringen, sind andere weiterhin im Einsatz oder können nicht ins getraute Heim, Stichwort Krankenhaus. Auch im Centre Hospitalier Emile Mayrisch (Chem) in Esch wird gearbeitet, denn Patient*innen müssen versorgt werden, Feiertage hin oder her.
Auch Dr. Valérie Piren verbringt Weihnachten in der Klinik. Seit 15 Jahren arbeitet die Ärztin in der Neurologie. Dienst an Feiertagen ist keine Seltenheit, denn dieser gehört zum Beruf dazu. "In manchen Jobs ist das einfach so. Mein Mann ist Polizist und arbeitet auch dann, wenn andere frei haben, unsere Kinder wissen das also und ich persönlich finde das nicht schlimm", so die Neurologin.
Fast wie an einem Sonntag
Anders als zum Beispiel das Pflegepersonal, das die ganze Schicht über vor Ort sein muss, haben die Ärzt*innen des Chem keinen Bereitschaftsdienst, sondern sind in Rufbereitschaft, sprich dürfen größtenteils nach Hause und sind nur "on call". "Morgens machen wir natürlich unsere Runden, aber ich kann zum Beispiel mit meiner Familie essen und muss nur ins Krankenhaus fahren, wenn ich gerufen werde. Das ist aber nicht in allen Kliniken so", erklärt Dr. Piren. Dieses Jahr ist die Neurologin am 25. Dezember dran, an Silvester und Neujahr hat sie hingegen frei und weiß auch bereits, dass sie nächstes Jahr während der Feiertage im Advent nicht im Einsatz sein wird: "Der 'Garde'-Plan steht bereits fürs Jahr, damit nicht immer dieselben arbeiten."
An den Tagen selbst läuft im Krankenhaus alles wie gehabt. "Man kann es sich vorstellen wie an einem normalen Sonntag, es sind also nur jene da, die Dienst haben", erklärt die Ärztin. Während Psychiater*innen und Notärzt*innen durch erhöhten Alkoholkonsum und Familienstreitigkeiten manchmal punktuell etwas mehr zu tun haben, stechen Heiligabend, Weihnachten und Co. in der Neurologie nicht besonders hervor. "Die Leute werden genauso krank, wie den Rest des Jahres über. Wir sehen also hauptsächlich Patienten mit Schlaganfällen, epileptischen Krisen und Hirnblutungen. Im Notfalldienst ist es aber generell oft etwas ruhiger als sonst, weil nur die kommen, die auch wirklich krank sind", so Dr. Piren.
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