The Social Club: Kreativworkshops als Geschäftsmodell

"Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ihr findet hier neue Freunde oder ihr seht die Leute aus dem Workshop nie wieder, also fühlt euch wohl, seid relaxed und traut euch, auch mal was Albernes zu sagen!" Croissant-mampfend und Kaffee-schlürfend nehmen die Anwesenden im Raum so langsam ihre Plätze ein. Martina Njavro hat alles gut vorbereitet: Die Gläser sind mit Wasser gefüllt, die Leinwände liegen, für jede*n wurde eine Spachtel ausgeteilt. Den kreativen Part übernimmt nun Kristina Zhardanova, denn gleich lernen die Teilnehmer*innen, wie man Strukturbilder selber malt.

Seit vergangenem Mai organisiert das Duo, alias The Social Club, kreative Workshops. Mindestens 16 pro Monat, um genau zu sein, denn nur so geht das Business-Modell auf. Die Idee: den Leuten in Luxemburg Kunst und Crafting – der etwas modernere Begriff für Basteln – nahezubringen, aber auf partizipative Weise. "Wir sind keine professionellen Künstlerinnen und dies ist kein Kurs. Natürlich geben wir einige Anweisungen und Hilfestellungen, damit das Endresultat nachher gut aussieht, aber im The Social Club geht es vielmehr ums Kennenlernen, einerseits neuer Leute, andererseits cooler diy-Ideen (do it yourself, d. Red.)", erklärt Kristina.

Im Februar haben sie und ihre ehemalige Arbeitskollegin die Idee für das Unternehmen verfestigt. Seit April ist dieses offiziell in Form einer vereinfachten Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet beim Unternehmensregister eingetragen. Zunächst startete The Social Club mit einem Workshop unter Freund*innen, um Content zu produzieren. "Wenn man Stock Images benutzt, ist es nicht dasselbe. Die Leute wollen genau sehen, was sie bei uns machen können, deshalb sind alle unsere Vorzeige-Werke vom Anfang von Kristina", verrät Martina. Die beiden Frauen haben sich vor etwa vier Jahren in einem Start-Up-Unternehmen in Luxemburg kennengelernt. Martina, ursprünglich aus Kroatien, war damals im Business Development tätig, Kristina, gebürtige Bulgarin, im Einkauf. "Als wir bei der Firma anfingen, waren wir die vierte und fünfte Angestellte und als wir sie verließen, waren wir bereits zu 50", so Kristina.