Sensibilisierung für NGO-Entwicklungsarbeit: Erzwungene, aber vielversprechende Reform

Als Außenminister Xavier Bettel (DP) am 15. März 2024 den Nichtregierungsorganisationen (NGO) seine Absicht mitteilte, die Sensibilisierung für die Entwicklungszusammenarbeit zu reformieren, sorgt das für Fassungslosigkeit. "Es war plötzlich und erschreckend", erinnert sich Nicole Ikuku, Leiterin des Kooperationskreises der Entwicklungs-NGOs. "Sein Ansatz war nicht, das Budget zu kürzen, sondern es auf den Kooperationskreis zu übertragen, anstatt es an jede einzelne NGO auszuzahlen." Das Ministerium spricht auch von Projekten, die von Konsortien getragen werden, in denen mehrere NGOs nach Themenbereichen zusammenarbeiten. Ein Donnerschlag für NGOs, die seit 1987 daran gewöhnt sind, ihre Projekte einzureichen und die Finanzierung auf jährlicher oder mehrjähriger Basis (für die größten NGOs) zu erhalten.

Es muss gesagt werden, dass sich unter den Aktivitäten der NGOs die Sensibilisierung der Bevölkerung, die heute gemäß der Europäischen Erklärung von Dublin (LIEN) als Globale Bürgerschaftserziehung bezeichnet wird, als überaus wichtig erweist. "Die Idee ist, dass NGOs Informationen weitergeben, sensibilisieren, aber auch debattieren und Fragen stellen zu Themen, die sie aktiv verfolgen, wie Menschenrechte oder solidarische nachhaltige Landwirtschaft", erklärt Nicole Ikuku. "Die NGOs machen sich zum Sprachrohr der Realitäten, die ihre Partner in den Ländern des Südens erleben. Die Sensibilisierung erfolgt didaktisch in den Schulen, aber auch durch die Erwachsenenbildung, in Vereinen oder Gemeinden." Es geht also nicht nur darum, die Menschen über das Geschehen in der Welt zu informieren, sondern auch darum, das Bewusstsein zu wecken und ein Gefühl der Solidarität unter den Weltbürgern zu wecken.