„Reifegrade, die es früher nicht gab“

Von Christian BlockMisch Pautsch

Der Klimawandel spielt luxemburgischen Winzer*innen grundsätzlich in die Karten. Bei Vianden versucht der Landwirt Marc Roeder, daraus Kapital zu schlagen und hofft, eines Tages aus einem Hobby ein zusätzliches betriebswirtschaftliches Standbein zu entwickeln.

Als Marc Roeder 2018 anfing, auf einem Feldstück bei Tandel Traubenstöcke zu setzen, da hat wohl manch eine*r im Ort den Kopf geschüttelt und gedacht: „Der hat sie nicht mehr alle“. Vielleicht muss man auch etwas verrückt sein, um sich neben einem Betrieb mit 65 Milchkühen, mit Nachzucht, ein bisschen Stiermast und Getreideanbau sowie einem Gemeinderatsmandat auch noch als Hobbywinzer zu versuchen.

Doch Marc Roeder nimmt es gelassen. Für den Landwirt ist es ein Hobby, an dem er Spaß hat. „Ich dachte mir, das wäre nett, denn ich mag Wein“, sagt er mit einem schelmischen Unterton. Verbindungen zum Wein hat es in seinem Leben einige gegeben. Sei es zu Studienzeiten in Bingen am Rhein oder über im Weinbau aktive Verwandte. Nicht zuletzt ist Roeder in einem historischen Weinbaugebiet aktiv. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts säumten noch Weingärten die Hänge unter dem Viandener Schloss. „Im Jahr 1908 standen in Vianden noch 42 Hektar an Weinbergen“, berichtet Roeder. Ein paar harte Winter und dann vor allem die Einschleppung der Reblaus beendeten dieses Kapitel jedoch abrupt.

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