"Politik ist ein absoluter Teamsport"

Maxime Miltgen ist pünktlich auf die Minute, was uns allerdings nur deshalb auffällt, da wir ausnahmsweise einmal überpünktlich sind, will heißen, zehn Minuten zu früh am vereinbarten Treffpunkt bei der (leider immer noch geschlossenen) Minigolf-Anlage im Petrusstal eingetroffen sind. Gerade hat es heftig geregnet. Als die hauptstädtische Gemeinderätin, LSAP-Vizepräsidentin und Vorsitzende der Femmes Socialistes eintrifft, kommt die Sonne zum Vorschein. Gerade, als wir unser Gespräch beendet haben und uns auf den Weg in die Oberstadt machen, regnet es endgültig Hunde und Katzen …

Lëtzebuerger Journal: Wie kam es, dass Sie bei der LSAP gelandet sind? Von Ihrem familiären Umfeld her, ihr Vater, Daniel Miltgen, war in der CSV, hätte man Sie eher bei der CSV vermutet. Was hat Ihr Vater falsch gemacht?

Maxime Miltgen: Bei uns zu Hause ist viel über Politik geredet worden. Soziale Gerechtigkeit war bei uns nahezu tagtäglich ein Thema, was einen natürlich beeinflusst. Die CSV war für mich allerdings nie eine Option, allein schon deswegen, weil meine Schwester und ich nicht getauft wurden. Im dritten Schuljahr durften wir dann selbst entscheiden, ob wir die Taufe nachholen und die Kommunion machen wollen. Hätten wir das gemacht, hätten wir allerdings all unsere Geschenke spenden müssen.

Oh …

Bei der LSAP bin ich dann eher durch Zufall gelandet, nachdem mich Freunde, die bei der LSAP-Wahlkampagne von 2018 mit dabei waren, gefragt hatten, ob ich nicht auch mitmachen wolle. So lernte ich ganz schnell ganz viele Leute kennen und trat innerhalb weniger Wochen in die Partei ein.