Opgepikt - Wir sind dann mal weg

Von Pascal Steinwachs

Romain Schneider geht, Dan Kersch geht, Pierre Gramegna geht, Yuriko Backes kommt – nur wir sind immer noch da, wo wir gekommen sind. Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs.

Vorletzte Woche

Da hatten wir doch tatsächlich schon wieder Urlaub, und, was sollen wir sagen: Die Niederlande sind schon toll. Nahe am Wasser gebaut, Gouda in rauen Mengen, und überall lecker Matjes und Kibbeling. Kitschige Winterlights oder sonstigen Weihnachtshorror und Last-Christmas-Overkill sucht man hier vergebens, und einen Brummschädel vom Glühwein fängt man sich auch nicht ein.

Der einziger Nachteil an Holland: Viel zu viele Fahrräder, das gleiche Gruselwetter wie bei uns, und ganze Armadas von Drogentourist*innen aus aller Welt, was, wenn man den Cannabisgeruch nicht ausstehen kann, olfaktorisch – wir sprechen hier die von den Kiffer*innen ausgehenden Rauchschwaden an, nicht die Velos und auch nicht das Wetter – zuweilen eine regelrechte Zumutung sein kann, auch wenn die Coffeeshops (wo es übrigens nicht mal guten Kaffee gibt) wegen der Corona-Restriktionen schon um 20.00 Uhr (inzwischen sogar schon um 17.00 Uhr) dicht machen mussten, so dass die Kifferzunft mangels Alternativen frühzeitig in die Heia musste.

Also, liebe Regierung: Überlegt euch das doch bitte noch mal mit der Freigabe von Cannabis zu rekreativen Zwecken. Das mit den vier Gewächsen für den Eigenkonsum, das geht ja noch, denn dann verpestet man nur seine eigenen vier Wände, aber kiffen im öffentlichen Raum, würg … bitte nicht! Da ist uns sogar der Geruch von Gromperekichelcher oder Punsch auf den von uns verhassten Weihnachtsmärkten lieber …

Wochenende

Fast noch mehr als Cannabisgeruch hassen wir da nur noch den Winter, und hier insbesondere den sogenannten Schnee, der am Wochenende – wir waren inzwischen wieder im Ländchen – einen Großteil Luxemburgs mal wieder in eine weiße Hölle verwandelte. Einfach eklig!

Viel, viel, viel ätzender als die angeblich weiße Pracht sind jedoch die sogenannten weißen Märsche, deren jüngste Ausgabe diesmal allerdings nicht am Freitagabend, sondern am Sonntagnachmittag abgehalten wurde – mit überschaubarem Erfolg, aber vielleicht besuchte der ein oder die andere „Stop aux vaccain“-Schwurblerin ja auch einfach nur heimlich den Bazar International auf der LuxExpo, um dort ein klein bisschen auf Weltreise zu gehen.

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