Italienische Exorzisten, ein fast schon kopernikanischer Finanzminister, eine Miss mit großem Herzen - und ein Pfarrer mit Kindern. Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs.
Wochenende
Wahnsinn! Kein Wochenende ohne Corona-Demonstrationen in der Hauptstadt, diesmal sogar mit der freundlichen Unterstützung von nicht ganz so freundlichen Fachkräft*innen aus Belgien, speziell ausgebildeten Wauwaus sowie, als Kirsche auf der Torte, einem richtigen Wasserwerfer, der sogar zum Einsatz kam, leider aber nur ausgeliehen war.
Unsere großherzogliche Polizei wünscht sich jetzt natürlich für Weihnachten auch so einen tollen Wasserspritzer, mit dem man ja auch mehr anfangen kann als mit den doofen Polizeihubschraubern, die nicht mal mit Waffen ausgestattet sind – und spritzen können sie schon gar nicht.
Das mit Weihnachten könnte allerdings knapp werden, aber da Verteidigungsminister Fränz Bausch und sein Inneresicherheitskompagnon Heng Kox ein Herz für Polizist*innen haben, dürfte Luxemburg, wenn denn die neue Finanzministerin Yuriko Backes mitspielt, demnächst bestimmt auch so ein Ding bekommen, zumal dieses ja jetzt höchstwahrscheinlich jedes Wochenende gebraucht wird.
Schwer begeistert vom Spritzfahrzeug war natürlich auch der Reporter des Luxemburger Wort, der sich von einem Polizeisprecher sagen ließ, dass es sich hier um einen Wasserwerfer eines deutschen Herstellers handle, der „drei Wasserkanonen mit einer Reichweite von 65 Metern“ besitzt. Wow! Deutsche Markenqualität ist eben deutsche Markenqualität.
Nicht ganz so entzückt waren hingegen die pitschnass gespritzten sogenannten Demonstrant*innen, die in ihrer Verzweiflung die ganze Zeit über „Lieber Tee“ brüllten. Nur normal ey, wärmt so ein Tee nach so einer Spritzerei doch bekanntlich nicht nur den Körper, sondern auch die Seele – und das Immunsystem soll er auch noch stärken.
Und in Italien, da haben die dortigen Exorzisten – und da freut sich bestimmt die italienische Adem, tauchen diese doch nicht in der Arbeitslosenstatistik auf – anscheinend gerade Hochkonjunktur, wie das Wort ebenfalls zu berichten wusste, das sich demnach nicht nur mit Spritzgeräten, sondern auch mit Teufelsaustreiber*innen auszukennen scheint.
So sollen die Dienstleistungen dieser speziell ausgebildeten Priester allein in Italien rund eine halbe Million Mal pro Jahr in Anspruch genommen werden, schätzt die vom Vatikan anerkannte internationale Vereinigung der Exorzisten, wobei die päpstliche Universität – mit dem Teufel diskutiert man nicht! – schon seit vielen Jahren Lehrgänge für angehende Teufelsaustreiber anbietet. Die spinnen die Katholik*innen …
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