Opgepikt - Summer bodies

Von Pascal Steinwachs

Süßer die Glocken nie klingen? Haha! Mitnichten! Der satirische Wochenrückblick von und mit Pascal Steinwachs, der nichts, aber auch absolut rein gar nichts mit Weihnachten und dem ganzen Kram anfangen kann.

Wochenende

Eine große Ankündigung hatte er bereits einige Tage zuvor in Aussicht gestellt, und was er dann ankündigte, war tatsächlich eine große Ankündigung. Die Rede geht natürlich von Donald Trump, der jetzt NFT-Sammelbildchen von sich selbst verkauft. Stückpreis: nur 99 Dollar (NFTs sind angeblich einzigartige virtuelle Gegenstände oder Kunstwerke, die auch gehandelt werden, und demnach in etwa so vertrauenswürdig wie Kryptogelder sind).

Die Bildchen zeigen den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten in den verschiedensten Posen: Donald als Astronaut im Weltall, Donald als muskelbepackter Superheld, Donald als schwerbewaffneter Ranger, Donald als Rennfahrer … Angeblich waren alle 45.000 NFTs innerhalb von 24 Stunden ausverkauft, demnach das gesetzte Ziel erst mal erreicht wurde: Make Donald rich again!

Sammelbildchen von Staatspremier Bettel gibt’s leider noch nicht, dafür aber ein pfundiges, orthografisch allerdings nicht ganz lupenreines Jahresendinterview in der Revue, mit dem der diesjährige Reigen der politischen Rückblicksausblicksinterviews feierlich eröffnet wurde: „Ich bin voll motiviert weiterzumachen. Das Referendum hat gezeigt, dass 80 Prozent der Bevölkerung keine zehnjährige Mandatsbegrenzung wollen. Ich stehe also zu Verfügung. Die Motivation, die Energie und die Lust sind noch da“.

Das sind ja Neuigkeiten! Da wissen die Wähler*innen jetzt schon, wo sie dran sind.

Das totale Gegenteil ist da natürlich Bettel-Herausforderin Paulette Lenert, die weiterhin geheimnisvoll wie Kleopatra agiert (nein, in Eselsmilch badet sie nicht, in sozialistischen Kreisen wird so was nicht gern gesehen), gegenüber dem Télécran aber wenigstens angegeben hat, dass das mit der Spitzenkandidatur „eine Möglichkeit“ sei: „Es ist nicht so, dass ich es mir gar nicht vorstellen kann. Aber mir wurde die Frage nun schon so oft gestellt (…)“.

Auf die Frage hin, ob sie ein Machtmensch sei, antwortet sie mit einem klaren „Jein“: „Ich mag es schon, wenn die Dinge so laufen, wie ich sie mir vorstelle. Aber ob ich deswegen ein Machtmensch bin? Ich arbeite gern im Team, bin nicht hierarchisch. Macht ist für mich absolut kein Selbstzweck. Ich würde mich als entschlossen bezeichnen.“

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