Opgepikt - Last Christmas

Von Pascal Steinwachs

Martine Hansen im Dirndl, Gusty Graas erinnert sich an Mata Hari, Wahlkampfpornos und Erbgroßherzogs im Liebestaumel. Auch der trübseligste Herbst schützt nicht vor Frühlingsgefühlen. Der satirische Wochenrückblick von und mit einem nach Schmetterlingen im Bauch dürstenden Pascal Steinwachs.

Vorletzte Woche

Unerhört! Da waren wir kurz mal weg, und ausgerechnet während unseres Kurzwegseins wurde im Abgeordnetenhaus auf Krautmarkt, so wie jedes Jahr am zweiten Dienstag im Oktober, die neue parlamentarische Session eingeläutet.

Vor der entsprechenden Einläutung ließ Kammerpräsident Etgen aber erst einmal auf einer Pressekonferenz die alte Session ausklingen, die, sollte das eine*n interessieren, arbeitstechnisch gesehen mit 72 öffentlichen Sitzungen, 740 Kommissionssitzungen, 1.877 parlamentarischen Anfragen und 165 deponierten Gesetzprojekte mal wieder traditionell sensationell gut bestückt war, ehe er so quasi nebenbei dann aber auch noch eine regelrechte Politrevolution ankündigte: „Wir müssen uns daran gewöhnen, dass nicht nur gesprochen wird, sondern auch konkret etwas umgesetzt wird“ (dixit Luxemburger Wort).

Damit wäre Luxemburg nicht nur das einzige Land im Universum, in dem man kostenlos Bahn/Bus/Tramfahren kann (wobei das mit dem Zugfahren jedoch gewöhnlich nur sehr suboptimal klappt), sondern auch das womöglich erste Land überhaupt, in dem die Politik konkret etwas umsetzen würde.

Passend zur politischen und parlamentarischen Rentrée erklärte Staatspremier Bettel dem Land dann aber auch noch die Lage der Nation, die ja bekanntlich wegen der ziemlich verkorksten Weltlage aktuell eher so lala ist, ehe tags darauf der Haushaltsentwurf 2023 mit viel Tamtam und noch mehr Blabla vorgestellt wurde.

 

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