Von blaublütigen Wonneproppen, einer Never-Ending-„Full Metal Loulou“-Show und einem Präsidenten, der nicht mehr Präsident ist. Der satirische Wochenrückblick mit Pascal Steinwachs.
Wochenende
So kann man sich täuschen! Unserem Löw*innen-Horoskop nach zu urteilen („Mars verleiht Ihnen Schwung und eine starke Ausstrahlung. Das prickelt gehörig, und der Weg ins Schlafzimmer ist nicht mehr weit“) hätte das Wochenende eigentlich toller nicht werden können, doch wenn man denkt, es kann nicht famoser werden, ja dann …
Als wir nämlich nach mehreren Stunden Warterei auf einen passenden Prickel-Partner immer noch allein in unserem Domizil saßen (unsere Ausstrahlung scheint so doll dann doch nicht zu strahlen), da mussten wir, man verzeihe uns, an Talkshow-Weltmeister und Marathon-Mahner Karl Lauterbach denken, der uns mit seinem unermüdlichen Pessimismus und seiner Schwarzmalerei schon seit längerem jegliches Prickeln vermiest. Wie schrob doch die Süddeutsche Zeitung am Samstag? „Egal wie lang und finster der Tunnel – am Ende wartet ein Lauterbach und sagt, dass hier kein Licht kommt“.
Dabei gibt es Licht am Ende des Tunnels, nämlich Sputnik V (anscheinend 666 Mal wirksamer als AstraZeneca), wobei der Russen-Impfstoff aber ausgerechnet Russen-Präsident Putin nicht ganz geheuer zu sein scheint, hat dieser, der gemeinhin ja derart viril ist, dass er sich am liebsten immer nur „Torse nu“ zeigen würde, doch offenbar Angst vor Spritzen, ansonsten er sich ja schon lange selbst impfen gelassen hätte.
Dem Petinger Karneval kann Corona – die Jeck*innen dürften vor Wonne aufgejault haben - aber gottlob nichts anhaben, wurde hier doch am Sonntag, pünktlich um 11.11 Uhr, zur Kavalkade geblasen. Der Sicherheit zuliebe jedoch nur im Internet, so dass die Umzugswagen, die durch ein virtuelles Petingen zogen, dann auch nur aus Lego oder Playmobil zusammengebastelt waren. Die Närrinnen und Narren werden sich bestimmt trotzdem gehörig die Kante gegeben haben.
Einen leicht schrägen Humor bewiesen ihrerseits die Macher*innen der weltberühmten Erfolgsserie „Capitani“ (wir sind bei der ersten Staffel leider wiederholt eingeschlafen), die bei der Suche nach neuen Schauspieler*innen für eine zweite Staffel in einer Casting-Anzeige derart famos in den Klischeetopf (afrikanische Drogendealer, kräftige Türsteher aus Ostblockstaaten, minderjährige Prostituierte …) griffen, dass man sich fast schon schämen müsste, würde man sich denn noch überhaupt für etwas schämen …
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