An Durchsetzungsvermögen und Arbeitseifer dürfte es der OGBL-Präsidentin Nora Back nicht fehlen, ansonsten sie es wohl kaum als erste Frau an die Spitze der größten Gewerkschaft des Landes geschafft hätte. Davor galt die Gewerkschaftsszene als reine Männerdomäne.
In den Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg (OGBL) eingetreten ist Nora Back mit Mitte 20, in dem sie sich als Zentralsekretärin des mitgliederstarken Berufssyndikats Gesundheit und Sozialwesen ziemlich schnell erste Sporen verdiente. Im Dezember 2019 wurde sie mit 97,5 Prozent der Stimmen zur neuen OGBL-Vorsitzenden gewählt, nachdem sie anderthalb Jahre zuvor bereits das Amt der Generalsekretärin übernommen hatte. Die 43-Jährige, die ebenfalls Präsidentin der Arbeitnehmerkammer ist, wurde in Esch/Alzette geboren und ist ausgebildete Arbeitspsychologin. Das Gespräch fand in den Räumlichkeiten der Salariatskammer in Bonneweg statt.
Lëtzebuerger Journal: Wie ist das so als einzige Frau unter all den Männern? Kommen Sie sich in der rauen Gewerkschaftswelt nicht manchmal als Exotin vor? Neben Ihnen gibt es hier ja nur noch die Syprolux-Präsidentin Mylène Bianchi.
Nora Back: Das gilt nur für die Präsidentenposten. Wir haben aber auch noch andere Frauen in der Gewerkschaft, alles starke Frauen, und das ebenfalls auf Führungsebene. Ich bin also nicht allein unter lauter Männern. Was mir allerdings auffällt, und was mich erschreckt, das ist, wenn ich mich zum Beispiel während einer Tripartite oder im Wirtschafts- und Sozialrat im Saal umsehe, und da fast nur Männer sehe. Da muss sich noch einiges ändern.
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