Während die Coronapandemie zunehmend in den Hintergrund der medialen Debatte gerät, scheinen auch die aggressiven Desinformationskampagnen, die mit ihr einhergingen, auszuklingen. Doch das bedeutet nicht, dass Desinformation verschwunden ist, im Gegenteil – lediglich die Themen wurden angepasst.
Während der vergangenen drei Jahre wurde die gesamte Gesellschaft gezwungen, sich mit Desinformation auseinanderzusetzen, sei es auf sozialen Medienplattformen, in im Fernsehen übertragenen Diskussionsrunden oder am Esstisch. Gespräche über Impfstoffe, Viren, geheime Laboratorien und angebliche Wunderheilmittel strapazierten so manche soziale Beziehung bis zum Zerreißen. Manche darüber hinaus. Nun, knapp drei Jahre nach Anfang der Pandemie, scheint es manchmal, als ob die große Desinformationswelle über uns hinweggezogen sei, und die Gesellschaft wieder mehr oder weniger in einer gemeinsamen Realität lebt.
Ein doppelter Trugschluss. Personen, die während der Corona-Pandemie in Verschwörungskreise gerutscht sind, sind auch heute noch oft falschen Informationen ausgesetzt, und halten oft an Denkmustern fest, die zu dieser Zeit geprägt wurden, erklärt Karin Weyer, Direktorin des Anti-Radikalisierungsdiensts respect.lu. Während die Bindekraft von Verschwörungsmythen um die Pandemie zusammen mit den sanitären Maßnahmen schwindet, versorgen laut Peter Stano, Sprecher des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) Desinformationskampagnen ihr Publikum mit aktualisierten Zweifeln: die Invasion der Ukraine, politische und ökonomische Instabilität und, im Hintergrund immer noch, die gesellschaftlichen Langzeitsymptome der Coronapandemie.
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