
Larisa Faber ist vielseitig unterwegs. Sie schauspielert, schreibt und führt Regie – mit zunehmendem Erfolg. Auf der diesjährigen Berlinale war sie auf dem roten Teppich zu sehen; 2023 wurde ihr Stück Stark Bollock Naked mit dem Lëtzebuerger Theaterpräis ausgezeichnet.
"I was born in a country that doesn’t exist anymore, the year Chernobyl blew up and photography was still in black and white." Wow! Das ist doch mal ein guter Satz, und ein noch besserer Einstieg in ein Künstler*innenporträt.
Zu finden ist diese Selbstbeschreibung auf der Webseite von Larisa Faber, auf der man einen guten Überblick über die Arbeit der Schauspielerin erhält, die man sowohl auf der Bühne, als auch im Kino und im Fernsehen sehen kann, die jedoch auch als Autorin und Regisseurin aktiv ist.
Die etwas älteren Semester unter uns, also diejenigen, die den eingangs erwähnten Super-GAU in Tschernobyl noch selbst live im Fernsehen miterlebt haben, und die sich Jahreszahlen merken können, wissen nun, dass Larisa Faber 1986 auf die Welt kam, wobei es aber natürlich auch bereits zu dieser Zeit Farbfotos gab. Das Land, das nicht mehr existiert, gibt es übrigens auch noch, allerdings nicht mehr in früherer Form, will heißen als Sozialistische Republik. Geboren ist Larisa Faber nämlich in Rumänien, um hierauf, mit vier Jahren, mit ihrer Mutter nach Luxemburg zu immigrieren.
Dass am vergangenen Wochenende in Rumänien Wahlen stattfanden, ist natürlich Zufall. Als wir diesen Text schreiben, liegt das Resultat der Präsidentenstichwahl bereits vor: Mit dem Bukarester Oberbürgermeister Nicosur Dan hat zum Glück ein Proeuropäer die Wahl gewonnen, und nicht, wie befürchtet, der Rechtspopulist George Simion. Larisa Faber, die sich immer noch intensiv mit ihrem Geburtsland beschäftigt, dürfte dann auch mehr als erleichtert sein, hatte sie doch noch am Samstag einen meinungsstarken Beitrag für den englischen Guardian geschrieben, in dem sie daran erinnert, dass ihre Mutter für die Freiheit in Rumänien gekämpft habe: "In 1990, my mother fought for Romania's freedom. Will the revolution's children do the same?"
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