"Man kann es sowieso nicht allen recht machen"

Von Pascal SteinwachsMarc Lazzarini

déi gréng stehen vor großen Herausforderungen, da grüne Kernthemen wie Klimapolitik in der öffentlichen Debatte zunehmend an Bedeutung verlieren. Wir haben mit den beiden inzwischen nicht mehr ganz so neuen Co-Präsident*innen Stéphanie Empain und François Benoy gesprochen.

Stéphanie Empain und François Benoy waren in der vergangenen Legislaturperiode Teil der grünen Fraktion, wurden nach dem Wahldebakel ihrer Partei bei den Parlamentswahlen von Oktober 2023 allerdings nicht wiedergewählt. Ein Jahr später übernehmen sie den Vorsitz der déi gréng von Djuna Bernard und Meris Sehovic, die inzwischen alle beide wieder ein Abgeordnetenmandat haben.

Seit sie nicht mehr im Parlament ist, hat die Politologin Stéphanie Empain, die auch Präsidentin des Leichtathletikverbands ist, wieder angefangen zu studieren (Bachelor en formation pédagogique), derweil Co-Präsident François Benoy, der ebenfalls Politologe ist, wieder in seinem früheren Job im Haus vun der Natur auf Kockelscheuer arbeitet. Zudem ist er seit Dezember 2018 Gruppenchef seiner Partei im hauptstädtischen Gemeinderat.

Lëtzebuerger Journal: Es sind schlechte Zeiten für grüne Politik. Klimapolitik ist quasi kein Thema mehr, und die Jungwähler*innen wenden sich verstärkt extremistischen und populistischen Parteien zu, wie zuletzt bei den Wahlen in Deutschland ersichtlich wurde.

Stéphanie Empain: Es sind Zeiten, in denen die Grünen eigentlich sehr gefragt sein müssten, die Schlagzeilen jedoch von anderen Themen dominiert werden, was sich mit der Wahl Donald Trumps noch einmal vervielfacht hat. Wir reden inzwischen immer mehr über die Selbständigkeit und die Sicherheit Europas. Grüne Kernthemen haben es da schwerer.

Ob sich die jungen Leute wirklich für Sicherheitspolitik interessieren, wagen wir zu bezweifeln …

François Benoy: Grüne Themen wie die Klimakrise, die Biodiversitätskrise und die soziale Gerechtigkeit sind aktuell wie eh und je, sind aber weniger im Gespräch. Was nun die jungen Menschen anbelangt, so haben bei den Bundestagswahlen erschreckend viele die AfD gewählt, aber man sollte jetzt nicht nur mit dem Finger auf die jungen Leute zeigen.

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