Mal seinen Senf dazugeben: Partizipative Demokratie in Vorreiter Düdelingen

Es ist für Luxemburg eine Neuheit: In Düdelingen entsteht eine zentrale Dienststelle für partizipative Demokratie. Inmitten einer sich immer weiter ausbreitenden Demokratieverdrossenheit soll hier eine Bastion der Selbstbestimmung entstehen. Ist nicht der beste Weg, Leuten zu vermitteln, dass ihre Stimme zählt, indem man ihnen zuhört? Bürgerbeteiligung selbst ist in Luxemburg bereits vielerorts am Keimen. Quer durch das Land gibt es in Gemeinden regelmäßig Events, bei denen die Einwohner*innen ihre Stimme geltend machen können. Unter anderem in Luxemburg-Stadt, Differdingen und Roeser können sie sogar dank Bürgerbudgets kleine Projekte umsetzen. In Düdelingen sind 2024 so unter anderem Fitnessparcours, Budgets für ausgewogene Mahlzeiten für Schüler*innen und "Babbelbänke" entstanden, nachdem sie von Bürger*innen vorgeschlagen, ausgearbeitet und über sie abgestimmt wurde.

Doch in Düdelingen sind die Ambitionen größer, erklärt Félix Bonne. Er ist Luxemburgs erster Vollzeit-Koordinator für partizipative Demokratie an einer Gemeinde. Seine Mission: Bürgerbeteiligung zu einem normalen, alltäglichen Teil aller Gemeindedienste machen. Viel Arbeit sei laut Bonne schon gemacht worden, seit 2004 die lokale Charta für Beteiligung das Fundament für die Entwicklung einer "Kultur der Bürgerbeteiligung" legte. Das Abkommen mit der Universität Luxemburg, die die Initiative wissenschaftlich erfasst hat, hat aus der Südgemeinde endgültig ein Labor für partizipative Demokratie gemacht.