Mahlzeiten unter strenger Überwachung

Von Audrey SomnardLex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschalten

Dinge, die auf den ersten Blick so harmlos erscheinen wie eine Cashewnuss oder eine Erdnuss, stellen für Kinder mit Allergien eine konstante Gefahr dar. Die Eltern begeben sich auf eine Odyssee, um die Allergene um jeden Preis zu vermeiden. Erklärungen.

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Pistazienraspel in einem Dessert, eine Banane, die sich in einer Schüssel mit Nüssen befindet, Gemüse, das mit Erdnussöl zubereitet wird ‒ für Allergiker*innen ist dies gleichbedeutend mit einer ernsthaften Gefahr. Eltern entdecken die Allergie ihres Kindes schon in frühem Alter und die Praxen der Allergolog*innen sind voll. Die Behandlungen sind schwer und sehr langwierig. In unserer hygienischen Gesellschaft steigen die Nahrungsmittelallergien sprunghaft an, wie Dr. Françoise Morel-Codreanu, Kinderallergologin an der Kannerklinik, erklärt: „Allergische Erkrankungen nehmen in den letzten Jahren immer mehr zu. Von einer Nahrungsmittelallergie sind vier bis acht Prozent der Kinder betroffen, wobei der Spitzenwert von acht Prozent bei Kindern unter vier Jahren erreicht wird. Bei einem Teil von ihnen treten schwere allergische Reaktionen auf. Wenn man die Statistiken der Europäischen Akademie für Allergologie zugrunde legt und diese Zahlen auf die Bevölkerung Luxemburgs hochrechnet, würden fünf bis 6.000 Kinder an einer Nahrungsmittelallergie leiden, davon fast 3.000 bei den unter Vierjährigen.“

Der Beginn einer langen Reise. So beschreibt Pedro Barata, Vorsitzender des Verbands Luxembourg Allergy Network (https://www.luxallergy.net/), die Entdeckung der Allergie seiner ältesten Tochter, die damals zwei Jahre alt war. Pedros Tochter tauchte bei Freund*innen ihre Lippen in Cashewmilch. Daraufhin erleidet sie eine schwere Hautreaktion. Sie gehen zum Arzt, um Tests durchführen zu lassen. In der Zwischenzeit wird die Kleine vom Essensplan der Kindertagesstätte genommen und isst nur noch allergenfreie Nahrung „für den Fall der Fälle“, erklärt der Vater. Da sie zu diesem Zeitpunkt fast ein Jahr auf der Warteliste des Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) stehen, versucht die Familie, sich privat beraten zu lassen, aber das gefällt ihnen nicht. Daraufhin beantragen sie bei der nationalen Gesundheitskasse (CNS) ins Universitätsklinikum (CHU) in Nancy zu gehen, wo sie drei Tage verbringen, um eine Reihe von Tests durchführen zu lassen. Insgesamt sind es etwa zehn Besuche: „Es ist sehr schwer, auch wenn die CNS die Kosten für die Behandlung übernimmt, müssen wir das Geld trotzdem vorstrecken, ganz zu schweigen von den Nebenkosten. Das hat unser Familienleben belastet“, erzählt Pedro, der den Fall schließlich von Nancy ins CHL verlegen lässt, um den Reiseaufwand zu minimieren.

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