Die Europawahlen stehen vor der Tür. Eine gute Gelegenheit, sich mit den Kandidat*innen der teilnehmenden Parteien zu unterhalten. Diesmal an der Reihe: die adr.
Nachdem die adr bei den letzten Europawahlen zwar rund zehn Prozent der Stimmen bekommen hat, was aber trotzdem nicht für den erhofften Einzug ins Europäische Parlament reichte, soll es diesmal erstmals klappen. Davon zeigt sich Spitzenkandidat Fernand Kartheiser – eine weibliche Co-Spitzenkandidatin gibt es bei der adr nicht – jedenfalls überzeugt, wie er uns gegenüber in einem Gespräch unterstreicht, dem seine Mitkandidatin, adr-Präsidentin und Abgeordnete Alexandra Schoos ebenfalls beiwohnt.
"Wir denken schon, dass wir realistische Chancen auf ein Mandat haben. Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass die vier Parteien, die Luxemburg im Europaparlament vertreten haben, fast immer einer Meinung sind, manchmal zwar mit Nuancen, aber im Prinzip wird die gleiche Politik gemacht. Die adr würde hier eine andere Rolle spielen, was für Luxemburg ein Gewinn wäre. Das würde für mehr Diversität sorgen", so der 64-jährige Kartheiser, der lange Zeit als Diplomat tätig war und seit 2009 in der Chamber sitzt.
Dass Gast Gibéryen, der sich 2020 aus der aktiven Politik zurückgezogen hat, bei den letzten Europawahlen mehr als doppelt so viele Stimmen bekommen hat wie Kartheiser, der auch 2019 (und 2014) schon dabei war, ist dem Spitzenkandidaten natürlich bewusst, allerdings seien die Umstände und das allgemeine gesellschaftspolitische Klima diesmal anders.
"Die Politik, die in den vergangenen Jahren auf europäischer Ebene angesagt war, die wurde ja eher desavouiert – vom Green Deal bis zu den Bauernprotesten. Der Wunsch nach einem Richtungswechsel ist ganz klar zu spüren. In Luxemburg sind die anderen Parteien derweil dabei, ihre Europaabgeordneten zu rezyklieren; Leute, die man in den letzten Jahren nicht unbedingt immer viel gesehen hat. Es ist also ein gewisser Abnutzungsfaktor festzustellen. Auch haben wir diesmal 13 Listen, was es für uns arithmetisch einfacher macht, ein Mandat im Europaparlament zu bekommen."
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