Klarere Spielregeln für die private Sicherheitsbranche

Von Christian BlockLex Kleren

Die Private Security-Branche in Luxemburg hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt – dabei hielten einige den Markt in der Vergangenheit bereits für übersättigt. Die laufende Reform bedeutet einige Klarstellungen, die der Branchenverband Fedil Security Services ausdrücklich begrüßt – auch weil es in der Vergangenheit dubiose Angelegenheiten gab.

Kaufhausüberwachung, Bodyguards, Gebäudesicherheit, Geldtransporte: Die Bewachungs- und Sicherheitsbranche ist vielseitiger, als es die geläufigen Namen vermuten lassen. Und die Branche ist in den vergangenen Jahren weiter gewachsen. Eine Entwicklung, die gelegentlich seltsame Blüten hervortrieb oder Zwischenfälle provozierte.

Der Branchenverband Fedil Security Services setzt sich für eine Professionalisierung des Sektors ein – und dafür, dass sich alle an die gleichen Spielregeln halten. Ein Gespräch mit Jacques Templé, Präsident der Fedil Security Services und Generaldirektor von Brink's Security Luxembourg sowie Fedil-Generalsekretär Marc Kieffer.

Lëtzebuerger Journal: Die Fedil Security Services ist einer von 22 sektoriellen Verbänden innerhalb der Fedil, die ihrerseits die Stimme der luxemburgischen Industrie ist. Wer ist darin vertreten und welchen Zweck verfolgt der Zusammenschluss?

Marc Kieffer: Die Fedil Security Services wurde 2004 von den zu jener Zeit führenden Unternehmen der Branche gegründet. Der Verband zählt heute sechs Mitglieder: Brink's, G4S, Dussmann Security, Securitas, Seris Security und Apleona, wobei Letzteres seine Zulassung zum jetzigen Stand (20. März) nicht erneuert hat.

Das ursprüngliche Ziel bestand hauptsächlich darin, gemeinsam einen Tarifvertrag auszuhandeln, aber auch sich mit den Anliegen des privaten Sicherheitssektors zu befassen.

Im Laufe der Jahre haben sich eine Reihe weiterer Aktivitäten entwickelt. Es gab im privaten Sicherheitssektor Unternehmen, die die Gesetzgebung mehr respektierten als andere. Daher haben wir versucht, für private Sicherheitsdienste einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten.

Wie in jeder anderen Branche war es auch hier wichtig, über die erforderlichen Kompetenzen zu verfügen, damit private Sicherheitsunternehmen entsprechend den wachsenden Anforderungen der Kunden agieren können. Gleichzeitig hat sich die Rolle des Sicherheitsbeamten im Laufe der Jahre erheblich weiterentwickelt. Dies führte auch dazu, dass wir mit den Sozialpartnern über ein Kompetenzzentrum, das Security Industry Training Center (SITC), diskutierten, das mitten in der Pandemie gegründet wurde, um Sicherheitsmitarbeitern unternehmensübergreifende Schulungen anzubieten. Zudem – und das war erstmals 2023 der Fall – integriert es auch Arbeitsuchende.

Jacques Templé: Die Fedil Security Services, das SITC, die Agentur für Arbeit (ADEM) und das nationale Weiterbildungszentrum (CNFPC) sind Teil dieses Programms.

Um kurz beim Aspekt Ausbildung zu bleiben. Es gab in der Vergangenheit Arbeiten an einer initialen Berufsausbildung für Sicherheitsbeamt*innen. Man hört, die Unternehmen hätten kein Interesse an einer solchen Ausbildung. Stimmt das?

Kieffer: Unsere anfängliche Zurückhaltung beruhte vor allem auf zwei Punkten: Erstens auf dem Mindestalter der Kandidaten. Man muss wissen, dass ein Sicherheitsmitarbeiter eine gewisse Reife mitbringen muss. In der Regel beginnt eine Lehre mit 16 Jahren. Und das ist ein relativ heikles Alter. Man weiß nicht, ob sie mit 18 Jahren unbedingt noch die erforderliche Ehrenhaftigkeit aufzeigen, die man für den Beruf eines Sicherheitsmitarbeiters haben muss.

Zweitens beruhte die Idee anfangs darin, eine Ausbildung in Form einer berufsbegleitenden Lehre zu organisieren, wo also der praktische Teil der Ausbildung in einem Unternehmen erfolgt. Private Sicherheitsfirmen haben jedoch nicht das Recht, Lehrlinge zu ihren Kunden mitzunehmen.

Die Diskussion hat sich weiterentwickelt. Ich denke, dass die Ausbildung erst ab 18 Jahren beginnen wird. Es gibt eine curriculare Arbeitsgruppe, die derzeit am Inhalt arbeitet. Die Ausbildung wird also kommen, aber wir können noch nicht genau sagen, ob das bereits im nächsten Schuljahr oder erst im darauffolgenden sein wird.

Du willst mehr? Hol dir den Zugang.

  • Jahresabo

    185,00 €
    /Jahr
  • Monatsabo

    18,50 €
    /Monat
  • Zukunftsabo für Abonnent*innen im Alter von unter 26 Jahren

    120,00 €
    /Jahr

Du hast bereits ein Konto?

Einloggen