Leserbriefe, parlamentarische Anfragen, Petitionen: Adapto und inzwischen auch Mobibus bereiten Menschen mit Behinderungen Probleme. Wir haben uns bei Nutzer*innen der Beförderungsdienste umgehört – und sind selbst mitgefahren.
Es ist 15.00 Uhr. Pünktlich auf die Minute biegt der Kleintransporter von der Avenue de la Gare ab und hält in der Einmündung zur Rue du Fort Neipperg.
Ein paar Sekunden später lässt eine Textnachricht Colette Pleimling wissen, dass ihr Adapto-Bus eingetroffen ist. Sie steht an diesem überwiegend sonnigen Tag bereits vor der Tür von Info-Handicap in der Hauptstadt und unterhält sich mit Teilnehmer*innen eines Weiterbildungskurses über Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Wie passend.
Zwischen ihr und dem Bus liegen höchstens 15 Meter. Doch das kann sie nicht wissen. Denn Colette Pleimling ist sehbehindert. Praktisch, dass wir heute da sind und sie auf der Rückfahrt nach Düdelingen begleiten dürfen. Pleimling hakt sich ein; zusammen gehen wir die paar Schritte und steigen hinten im Kleintransporter ein. Per Knopfdruck schließt der Fahrer von seinem Sitz aus die seitliche Schiebetür. Der Minibus setzt sich in Bewegung – und auch Colette Pleimling gerät in Fahrt.
Denn der Transportdienst bleibt auch nach den Reformen und Anpassungen der vergangenen Jahre ein Aufregerthema unter Behindertenorganisationen. Regelmäßig ist er Gegenstand von Leserbriefen und parlamentarischen Anfragen. Die Unzufriedenheit hat sich dermaßen angestaut, dass trotz Beschwichtigungsversuchen von offiziellen Stellen Mitte Mai erneut eine Petition ins Leben gerufen wurde (siehe Infobox).
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