Im Tanzrausch

Von Jesse DhurLex Kleren

Ob im alten Griechenland zu Ehren Dionysos, in traditionellen Besessenheitskulten oder in den Techno-Clubs der Moderne: Ekstatisches Tanzen ist ein raum- und zeitübergreifendes Phänomen und auch in vielen heutigen Milieus nicht mehr wegzudenken. Gerade das Freiheitsgefühl und die Erfahrung der Selbstüberschreitung haben es den ungehemmt Tanzenden dabei angetan.

In den rhythmischen Klängen von akustischer oder elektronischer Musik baden und die Gliedmaßen auf rasende und komplizierte Weise bewegen, die Kontrolle los- und das innere Kind herauslassen: Ekstatisches Tanzen gehört zu den seltsamsten, aber zugleich faszinierendsten und erlösendsten Bewegungsformen, die der Mensch mit seinem Körper und im Beisammensein mit anderen hervorbringen kann. Auch in Luxemburg werden sich immer mehr Menschen des Potenzials tranceartigen Tanzens bewusst. Dabei werden die Praktiken rund um dieses Wild-um-sich-herum-Zappelns und -Wirbelns seit Jahrhunderten in unterschiedlichen Kulturräumen geschätzt.

Schon die alten Griechen waren der Überlieferung nach nicht nur große Philosoph*innen, sondern wussten auch frenetisch das Tanzbein zu schwingen. Ein Leben, das ausschließlich dem Gebrauch und der Reifung der Vernunft gewidmet war, so erkannten sie, war nämlich der Gefahr der Austrocknung und der Unausgewogenheit ausgesetzt. Den rationalen Aspekt des menschlichen Wesens, der von ihrem Gott Apollo verkörpert wurde, kompensierten sie deswegen mit regelmäßigen Festen zu Ehren Dionysos, auf denen Weinschläuche geleert, laut musiziert – und ekstatisch getanzt wurde.

Du willst mehr? Hol dir den Zugang.

  • Jahresabo

    185,00 €
    /Jahr
  • Monatsabo

    18,50 €
    /Monat
  • Zukunftsabo für Abonnent*innen im Alter von unter 26 Jahren

    120,00 €
    /Jahr

Du hast bereits ein Konto?

Einloggen