Seit 2018 vertritt Tilly Metz die Luxemburger Grünen im Europaparlament. Dort kämpft sie hauptsächlich für Transparenz und Tierschutz. Im Gespräch mit uns zeigt sie, wie sie trotz Rechtsruck und Lobbydruck ihre Motivation bewahrt hat.
Im Europaparlament hat Tilly Metz sich in den vergangenen Jahren auch außerhalb ihrer Fraktion einen Namen gemacht, besonders was ihr Kampf für das Wohl der Tiere anbelangt. 2018 trat sie die Nachfolge des damaligen Europaabgeordneten Claude Turmes im Europaparlament an, nachdem dieser nach dem Tod Camille Giras in die Regierung wechselte. In ihrer politischen Karriere war Metz auch schon Bürgermeisterin von Weiler-la-Tour, hauptstädtische Gemeinderätin und Parteisprecherin.
Lëtzebuerger Journal: Sie haben zusammen mit vier anderen Europaabgeordneten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt, weil sie die Offenlegung der Verträge mit den Herstellern von Covid-Impfstoffen verweigert hat, und haben in erster Instanz sogar gewonnen. Warum war Ihnen diese Klage so wichtig?
Tilly Metz: Hier wurden öffentliche Gelder ausgegeben, sodass die Öffentlichkeit auch ein Recht auf Transparenz hat. Es ging hier zudem um Vertrauen, nicht nur in die Covid-Impfstoffe, sondern auch in die entsprechenden Prozeduren. Wir haben dann ja in erster Instanz gewonnen …
Das wissen wir, aber wie geht es jetzt weiter?
Die EU-Kommission ist erwartungsgemäß in Appell gegangen. Wir bleiben natürlich ebenfalls am Ball. Das kostet zwar Geld, aber es geht hier um das öffentliche Interesse und ist auch wichtig für die Zukunft.
Falls Sie vor Gericht Erfolg haben: Welche konkreten Folgen hätte das Urteil denn für die Arbeitsweise der Kommission und für künftige Vertragsverhandlungen mit großen Konzernen?
Die Lektion, die wir hieraus ziehen müssen, besteht darin, dass wir Transparenz brauchen, insbesondere was die Verträge anbelangt, und dies nicht nur für die Europaabgeordneten, sondern was die breite Öffentlichkeit anbelangt. Ansonsten verlieren die Menschen das Vertrauen in die EU-Institutionen.
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