Der LSAP-Europaabgeordnete Marc Angel fühlt sich in Brüssel pudelwohl. Mit uns spricht er über soziale Gerechtigkeit, den Green Deal, den Umgang mit Autokraten sowie die Wichtigkeit von LGBTQI+-Rechten.
Marc Angel hat in seiner politischen Karriere schon so einiges erlebt. Der LSAP-Politiker war 26 Jahre lang Mitglied des hauptstädtischen Gemeinderats, saß 15 Jahre lang in der Chamber und ist seit 2019 Europaabgeordneter, was ihm eigenen Aussagen zufolge besonders gut gefällt. Zum letzten Mal mit Angel gesprochen haben wir vor den Europawahlen von 2024, bei denen er mit fast 70.000 Stimmen landesweit auf Platz drei aller Kandidat*innen landete.
Lëtzebuerger Journal : Hand aufs Herz: Wären Sie seinerzeit nicht doch lieber in Luxemburg geblieben, wo Sie bei den Parlamentswahlen von 2018 mehr Stimmen als Franz Fayot bekommen haben, dieser aber später, nach dem politischen Rückzug von Etienne Schneider, in die Regierung nachrückte? Eigentlich hätten Sie ja anstelle von Fayot Minister werden müssen. 2019 kandidierten Sie dann auf der Europaliste Ihrer Partei, und rückten als Zweitgewählter bereits nach einigen Monaten ins Europaparlament nach, als Nicolas Schmit EU-Kommissar wurde.
Marc Angel: Ich hätte tatsächlich Minister werden können, aber ich habe das abgelehnt, weil ich immer schon Europaabgeordneter werden wollte. Man hatte mir das Gesundheits- sowie das Kooperationsministerium angeboten, wobei ich letzteres sehr gerne übernommen hätte. Ich wollte jedoch nach Brüssel, um mal weg aus Luxemburg zu kommen, und ich habe das nie bereut. Ich war ja bereits seit 2004 Mitglied der außen- und europapolitischen Kommission in der Abgeordnetenkammer, so dass ich auch bei vielen interparlamentarischen Sitzungen in Brüssel dabei war. Als ich dort mal wieder die Briefkästen der Europaabgeordneten sah, schwor ich mir, dass mein Name hier auch einmal stehen würde.
Es gab bei Ihnen also kein böses Blut, dass Sie nicht in die Regierung kamen?
Absolut nicht. Es war meine eigene Entscheidung. Ich wollte einfach eine neue Herausforderung annehmen.
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