Eine sperrige Sammlung

Von Audrey SomnardLex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschalten

Was ist Kunst? Sie haben vier Stunden Zeit. Für eine*n große*n Sammler*in aus Luxemburg ist es vor allem die Leidenschaft, die vorherrscht. Aber bedeutet das, dass alle Werke gleichwertig sind und in einem Museum oder einer Galerie nebeneinander stehen müssen? Die luxemburgische Kunstszene sagt nein, sehr zum Leidwesen von Marc Modert, der seine umfangreiche Sammlung derzeit nach Deutschland verlegt. Erklärungen.

Mit 2.500 Werken stießen die Wände des Hauses von Marc Modert an ihre Grenzen. Da die Wohnungskrise auch in der Kunstwelt verheerende Auswirkungen hat, ist der Sammler derzeit dabei, seine Werke nach Deutschland zu verlagern. Denn auf auf luxemburgischem Boden gibt es keine dauerhafte Lösung. Der Katalog ist beeindruckend. Seiten über Seiten beschreiben Werke der zeitgenössischen Kunst, hauptsächlich Gemälde, aber nicht nur. Marc Modert empfängt uns in seiner Kanzlei im Bahnhofsviertel, wo es schwierig ist, zwischen den Aktenstapeln und seinen der Kunst gewidmeten Zeitschriften einen Platz zu finden. Im Untergeschoss organisiert er regelmäßig Ausstellungen für Künstler*innen, die ihm nahestehen, denn für ihn muss Kunst für alle zugänglich sein. Modert ist derzeit mit der Übertragung seines Vermögens nach Deutschland beschäftigt, da er keinen geeigneten Platz für seine Sammlung in einem Museum oder einer Galerie im Großherzogtum gefunden hat. Der Sammler hat vor allem viele Werke von luxemburgischen Künstler*innen angehäuft, die er gerne im Land behalten hätte.

Frenetischer Sammler

In Beggen beginnt die Geschichte. Das Familienhaus der Moderts wird auf einem Hügel errichtet, als die Gegend vor dem Zweiten Weltkrieg noch unbewohnt ist. Marc Moderts Vater ist Beamter, aber er selbst ist kunstbegeistert und kauft Bilder, die die Wände des Hauses schmücken: „Er besuchte öffentliche Auktionen, er war kunstbegeistert. Er schrieb Bücher und in der Nationalbibliothek kann man 80 Zitate von ihm finden. Er ließ uns völlige Freiheit.“ Seine Tante ist selbst Hobbykünstlerin, Schülerin des luxemburgischen Künstlers Frantz Seimetz, und die Familie findet ihre Bilder im Haus als sie stirbt. Marc Modert ist jedoch der Meinung, dass er nicht in einer Künstlerfamilie aufgewachsen ist. Als Erwachsener begann der Anwalt wie wild Kunstwerke zu sammeln. „Als ich mich für Kunst interessierte, wurde mein Blick geschärft und ich wurde sensibler für die Dinge“, erklärt er.

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