„Eine Revolution wäre nicht schlecht“

Als wir die Gruppe vor kurzem in ihren Räumlichkeiten im Bâtiment IV in Esch/Alzette besuchten, stand die unter dem Motto Endlech riwwer! stehende Funeral Party von Esch 2022 noch bevor, mit der das Künstler*innenkollektiv die Kulturhauptstadt vor einigen Tagen satirisch zu Grabe trug, nachdem die offizielle Abschlussfeier von Esch 2022 bereits in der Woche zuvor stattgefunden hatte.

Immer wieder hat sich das Kollektiv, das neben seinen Aktionen auch Filme dreht, Theaterstücke aufführt, Videos dreht und hin und wieder sogar eine Zeitung herausgibt, im Laufe der vergangenen Monate kritisch zur Kulturhauptstadt und zur Escher Kulturpolitik geäußert, so dass man auf den ersten Blick hätte annehmen können, dass der Name Richtung 22 etwas mit Esch 2022 zu tun hätte. Das tut er aber nicht, wie Ada, unsere Gesprächspartnerin der Gruppe, uns gegenüber erklärte. Im Jahre 2010, als Richtung 22 von jungen Film- und Theaterbegeisterten ins Leben gerufen wurde, habe ja noch keiner gewusst, dass eines Tages so was wie Esch 2022 überhaupt existieren würde.

Unsichere Zukunft

„Vielmehr ist die Zahl 22 eine Anspielung auf das neue Jahrhundert. Damit soll verdeutlicht werden, dass die Gruppe zukunftsorientiert ist, in Richtung 22. Jahrhundert“, so Ada, die stellvertretend für das Kollektiv mit uns sprach, wobei Ada wahrscheinlich nicht einmal ihr richtiger Name ist, agieren die meisten Mitglieder des Kollektivs doch in der Öffentlichkeit mit Pseudonymen.