Eine Frage des Potenzials
Von Audrey Somnard, Lex Kleren, Misch Pautsch Für Originaltext auf Französisch umschaltenIst ein Kind, das im Unterricht unruhig ist und sich langweilt, immer ein Zeichen dafür, dass es anders oder gar intelligenter ist? Standardisierte Tests existieren, um besorgte Eltern zu beruhigen und um Familien, die ein wenig ratlos sind, eine Antwort zu geben. Erklärungen.
Sprach man vor ein paar Jahren noch von „begabt“, so ist „High Potential“ (HP) heute der gängige Begriff. Kinder, die einen IQ von mindestens 130 haben, die aber nicht unbedingt auf den Schulbänken glänzen. Während einige sehr wettbewerbsorientierte Eltern davon träumen, ihr Kind zu Höchstleistungen anzutreiben, haben andere große Angst davor, sich mit einem Kind auseinandersetzen zu müssen, das anders ist als die anderen und das sich für viele nur schwer in die Klasse integrieren lässt. Ist Luxemburg in dieser Hinsicht anders als die übrigen Länder?
Mehrere Psycholog*innen haben in Luxemburg eine „beachtliche“ Anzahl von Fällen hochbegabter Kinder beobachtet, ohne dies wirklich zu erläutern: „In Luxemburg gibt es viele Familien aus hohen sozialen Schichten, da diese Kinder oft gefördert werden stelle ich fest, dass wir von denen etwas mehr finden als anderswo, aber das ist nur meine Beobachtung“, sagt Catherine Verdier, eine spezialisierte Psychologin. Oft ist es die Schule, die die Eltern hellhörig macht: Das Kind ist anders, der*die Lehrer*in weiß nicht, wie er*sie mit ihm umgehen soll, und dann wird der Test vorgeschlagen.
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