Einblicke in strukturelle Gewalt an Luxemburgs Schulen

Von Misch PautschLex Kleren

Schulen sollen sichere Orte der Chancengleichheit für alle sein – für Kinder und Erwachsene. Leider ist dies nicht immer der Fall. In diesem ersten Artikel einer Serie werfen wir mit Hrefna Einarsdóttir einen Blick auf strukturelle Gewalt, die das luxemburgische Schulsystem lange geprägt hat – und das teilweise heute noch tut.

Wie viel Gewalt gibt es in luxemburgischen Schulen? Die Antwort hängt wohl zu einem großen Teil davon ab, wen man fragt – und was die Person unter "Gewalt" versteht. Diskutiert wird die Frage meist nur, wenn gerade ein schockierendes Video die Runde macht, das extreme körperliche Brutalität darstellt – und viele andere Formen von Gewalt ausblendet. Um diese anderen Formen zu sehen, brauche es einen unbefangenen Blick von außen, der das "normale" nicht als normal ansieht und "das ist eben so" nicht als hinreichende Erklärung akzeptiert, warum verschiedene Kinder – oft unbemerkt – Gewalt ausgesetzt sind.

So ist es nicht überraschend, dass die Masterarbeit "Structural violence in the Luxembourgish School System" nicht im Großherzogtum verfasst wurde, sondern von Hrefna Einarsdóttir an der Universität von Island eingereicht wurde. In ihr untersucht sie die "normalen" Prozesse des Systems, an denen zwar hier und da geschraubt wird, aber nicht fundamental hinterfragt werden, obwohl sie lebenslange Konsequenzen mit sich bringen, erklärt sie. "Die versteckten Normen, bürokratischen Prozeduren und kulturellen Gegebenheiten diskriminieren bestimmte Kinder und führen dazu, dass sie später schlechtere sozioökonomische Chancen haben, die sie dann wieder an ihre eigenen Kinder weitergeben".

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