Egoismus an den Ladesäulen

Von Sarah RaparoliLex Kleren

Parkplätze an Ladesäulen sind für Autos vorgesehen, die mit Strom fahren. Doch immer wieder werden sie sowohl von Verbrennern als auch von bereits vollgeladenen Elektroautos unnötig blockiert. Ein Umstand, der für viel Frustration sorgt.

Edgar kommt an einem Wochenende im November aus den Ferien zurück. "Meine Batterie hatte noch sieben Prozent", erinnert sich der 23-Jährige zurück, "ich musste also wirklich laden, sonst wäre ich nicht nach Hause gekommen". Nachdem er die Lademöglichkeiten auf seiner App durchgegangen ist, begibt er sich auf den Glacis-Platz, auf dem laut aktuellem Stand 32 Ladesäulen zu finden sind. "Alle waren besetzt, größtenteils von Verbrennern." An besagtem Wochenende fand die Art Week statt, die Parkmöglichkeiten auf dem Gelände waren also wegen des großen Zeltes der Veranstaltung begrenzt. "Ich dachte mir nur: 'Das kann doch nicht sein' und habe die Polizei gerufen." Die Polizist*innen am Telefon hätten das Problem ernst genommen, die zuständige Behörde verständigt und "innerhalb 30 Minuten waren vier Abschleppwagen vor Ort", erzählt Edgar. "Es waren schlussendlich nicht so viele Wagen, wie ich anfangs angegeben habe, weil in der Zwischenzeit einige Fahrer weggefahren sind." Trotzdem zeigte er sich positiv überrascht. "Ich weiß nun, dass das Problem vonseiten der Polizei und Gemeinde ernst genommen wird und wenn eine Säule blockiert wird, das Auto innerhalb einer halben Stunde abgeschleppt sein kann."

Verstöße sollen geahndet werden

Auf die Frage, ob die Stadt-Luxemburg diesen Vorfall bestätigen könne, heißt es: "Für diese Information würden wir Ihnen vorschlagen, sich an die Polizei zu wenden." Während diesem Zeitraum seien viele freie Parkplätze auf dem Glacis-Platz "durch die Art Week, den Glacismaart, den Croix-Rouge-Bazar, den Zirkus und den Weihnachtsbaumverkauf, blockiert gewesen". Vor der Anfrage bei der Stadt hatte das Lëtzebuerger Journal bereits bei der Polizei nachgefragt. So heißt es vom polizeilichen Pressebüro, dass sie dies "nicht so direkt bestätigen könnten". "Wir sind nur auf eine Meldung vom 12.11.2022 gestoßen, wo der Polizei zwei Autos gemeldet wurden, die ohne Genehmigung auf Parkplätzen für Elektrofahrzeuge auf dem Glacis-Platz stehen würden. Beide Autos waren jedoch bei der Überprüfung durch die Polizei weg."

Nichtsdestotrotz erklärt die Stadt-Luxemburg auf Nachfrage, dass sie bereits entsprechende Beschwerden entgegengenommen habe. Bei Verstößen werde sich an die Straßenverkehrsordnung gehalten, heißt bei Fahrzeugen, die weder elektrisch noch hybrid sind und nicht am Ladepunkt angeschlossen sind, stellen die zuständigen Gemeindebeamt*innen eine gebührenpflichtige Verwarnung ("avertissement taxé") aus. "Zusätzlich sieht das Gemeindereglement vor, dass auf solchen Plätzen das Parken bezahlt werden muss, was auch von unseren Beamten kontrolliert wird", ergänzt das Pressebüro der Gemeinde. Viel mehr als das könne die Stadt-Luxemburg nicht unternehmen, um gegen das Problem der blockierten Ladestationen vorzugehen. "Weil die Parkplätze kostenpflichtig sind und die Leute ein Parkticket über eine gewisse Dauer nehmen können, kann es vorkommen, dass der Ladevorgang bereits abgeschlossen ist, aber das Fahrzeug weiterhin mit einem gültigen Parkticktet auf diesem Platz stehen bleibt."

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