Editorial - Wird Portugal zum neuen Satellitenstandort von Luxemburg?

Von Audrey SomnardLex Kleren Für Originaltext auf Französisch umschalten

Große Konzerne verlagern ihre Aktivitäten zunehmend von Luxemburg nach Ländern wie Portugal, wo die Lebenshaltungskosten niedriger sind. Nachwuchskräfte von Universitäten bieten dort attraktive Rekrutierungsmöglichkeiten. Ist dies das Ende der Attraktivität Luxemburgs für Unternehmen?

Dieser Artikel wird dir kostenlos zur Verfügung gestellt. Wenn du unser Team unterstützen möchtest, schließe jetzt ein Abonnement ab.

Die Nachricht kam Anfang des Monats. Eine Pressemitteilung des Riesen PwC, die mit großem Pomp die Eröffnung eines neuen Büros ankündigt … in Porto. Dieses neue Büro, das als Partnerschaft zwischen den luxemburgischen und portugiesischen Einheiten angekündigt wird, wird sich hauptsächlich dem Finanzplatz Luxemburg widmen. In der Praxis bedeutet dies, dass eine Armee von gebildeten und frisch von der Universität gepflückten Junior*innen mit portugiesischen Gehältern für Luxemburg arbeiten kann. In der Pressemitteilung ist von 250 Neueinstellungen die Rede, insgesamt sollen in den nächsten drei Jahren 700 neue Mitarbeitende eingestellt werden. Die Zahl an Menschen, die nicht in Luxemburg eingestellt werden und daher auch keine Einkommensteuer zahlen, um zur lokalen Wirtschaft beizutragen.

Während die Rechnung für den Riesen wahrscheinlich schnell aufgeht, ist das Signal für den Finanzplatz und die luxemburgische Wirtschaft im Allgemeinen schlecht. Die Arbeitgebergremien alarmieren seit Jahren über die Attraktivität des Landes, aber es scheint, dass PwC durch diese Entscheidung ohnehin keine andere Wahl hatte, als auf einen Pool verfügbarer und qualifizierter Arbeitskräfte zurückzugreifen. 250 bis 700 Junior*innen nach Luxemburg zu holen, wäre heute zweifellos schwieriger, auch wenn es anderen Unternehmen ähnlicher Größe jedes Jahr gelingt, diese Herausforderung zu bewältigen. Nichtsdestotrotz ist der Talentpool sicherlich ausgetrocknet. Die Universitäten in der Großregion bringen nicht genügend Nachwuchskräfte für den Finanzsektor hervor, und um diejenigen anzulocken, die weit entfernt wohnen, ist der Anreiz vermutlich nicht mehr verlockend genug.

Freier Zugang zum Rest des Artikels

Du kannst diesen Artikel kostenlos abrufen, wenn du unseren Newsletter abonnierst, der zweimal pro Woche versandt wird. Du brauchst außerdem ein Journal-Konto.

Du hast bereits ein Konto?

Einloggen