Editorial - Von Worten zu Kugeln: Der Kulturkampf hat längst begonnen

Von Camille Frati Für Originaltext auf Französisch umschalten

Die Polarisierung und die Verhärtungen in der amerikanischen Gesellschaft sollten nicht unterschätzt werden. Denn hinter den Prahlereien und Provokationen von Donald Trump entfaltet die ultrarechte Bewegung ihre Agenda, die auf die Errichtung kultureller Vorherrschaft abzielt. Und ihre europäischen Bewunderer*innen machen sich Notizen.

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Der Philosoph und Journalist Antonio Gramsci saß im faschistischen Italien im Kerker und dachte über das Scheitern des Kommunismus nach - und formulierte die These der kulturellen Hegemonie, d. h. die Fähigkeit einer sozialen Gruppe, ihre Codes und Bestrebungen der gesamten Gesellschaft aufzuzwingen. Ironischerweise sind die größten Anhänger*innen Gramscis heute die Erb*innen seiner Feinde. Am rechten Rand des rechten Spektrums sind diejenigen, die die großen gesellschaftlichen Fortschritte der letzten Jahrzehnte - sexuelle Befreiung, Recht auf Abtreibung, gleichgeschlechtliche Ehe, Black lives matter, MeToo usw. - mit Entsetzen verfolgt haben, fest entschlossen, ihre Sicht der Gesellschaft und der Politik durchzusetzen.

Donald Trump und die Maga-Bewegung sind die neuen Champions dieses Kampfs für Rückschrittlichkeit. Kein Zweifel, der Mann mit der blonden Mähn verteidigt nichts anderes als die traditionelle Vorherrschaft der "alten weißen Männer" (mit oder ohne Make-up), die es für selbstverständlich halten, auf Minderheiten herumzutrampeln und Frauen zu verachten. Doch seine politischen Verbündeten denken weit über den Komfort dieses Pantoffel-Patriarchats hinaus.

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